Buch.
Zwoiundzwanzigstes
lung der italienischen Sculptur auszuüben. So kam er indessen kaum über die
Formation einer sienesischen Localschule hinaus 1. Im Jahre 1401 hatte er
an der Concurrenz für die Thüre am Florentiner Battistero theilgenommen.
Die erste von ihm erhaltene grössere Arbeit ist das Grabmal der Ilaria del
Caretto im Dom zu Lucca (1405; Fig. 101), dann der Schmuck der Fonte Gaja
auf der Piazza del Campo in Siena (1409-1419), deren Reste gegenwärtig in
der Opera del Duomo bewahrt werden, während die jetzige Einfassung des
berühmten Brunnens nur eine Copie darstellt. Es folgen die beiden Denk-
mäler des Federigo 'l'renta und seiner Gattin in S. Frediano (1416), das
WVeihwasserbecken und der Marmoraltar der Trenta in Lucca (1422). In
diesen früheren Arbeiten schwankt der Künstler noch vielfach zwischen den
sich in den geschwungenen Gestalten und den Architekturumrahmungen noch
della Quercia,
Altaraufsntz.
zu Lucca.
Alinari.
geltend machenden gothischenEinilüssen und denjenigen der völlig durch-
breehenden Renaissance. Letztere gewinnt entschieden den Sieg in dem Tauf-
brunnen in der Unterkirche von S. Petronio in Siena. Seit 1425 wirkte Jaoopo
in Bologna, wo ihm die Decoration des Hauptportals an S. Petronio über-
tragen wurde und wo er ausser den Geschichten aus der Genesis und der
Kindheit Jesu die zwischen S. Petronius und S. Ambrosius thronende Ma-
donna schuf. Ebendaselbst entstand um 1436 das Grabdenkinal des Antonio
Galcazzo Bentivoglio in S. Giacomo Maggiore (mit dem Relief einer Vor-
1 VASARI 11 109. DELLA VALLE Lottere
Sanesi. Roma. 1782-1786. GÄYE Car-
teggio. GUIZZARDI Le porte della chiesa
di S. Petronio. B01. 1834. MILANESI in D0-
cum. per 1a stor. delY arte senese, Siena 1854.
GARPELLINI Di Giacomo dclla" Quercia e
della sua fonte nella Piazza del Campo in
Siena. Siena 1868; "ed. 2 1869. C. Con-
NELIUS Jac. dclla. Quercia. Halle 1896.
REYMoND 1. 0., 1h" moitilä du XVE siäcle,
p. 29 s. MILANESI zu VASARI, Ed. SANSONI
II 131.