Buch
Zweiundzwanzigstes
seinem Schüler Francesco di Simone Ferrucci ab (1440-1493), der
eine Menge von Grabdenkmälern in Bologna und Florenz geschaffen hat.
Dem bildsamern Material, des Marmors blieb indessen jene Schule getreu,
deren Hauptvertreter ihre Heimat auf dein mächtigen Hügellaiide haben, das
Florenz und das Arnothal gegen Nordosten einsaumt, und in deren Art sich die
Weiche und aiiniutliige Natur Wiederspiegelt, Welche jene toscanische Landschaft
Dig und Menschheit auszeichnet. An ihrer Spitze stehen die beiden ltossellini
R"sso"i"l' (Antonio de' Gamberelli aus Settignano, 1427 bis ca. 1479; Bernardo, sein
Bruder, 1409_1461). Von Antonio rühmt Vasari (III 93 er habe nach
Doiiatello der Sculptur grössere Feinheit und Politur gegeben und seine Figuren
besser abzurunden gesucht. Der Rhythmus der Linie ist es in der Tliat, was
diese Richtung charakterisirt. Aber der meist nur als Architekt angesehene
Bernardo war, wie Müntz (I 543) iiachweist, nach allen Seiten der bedeuteii-
dere des Bruderpaares.
11K Die Annunziata in der
Xi. g Misericordia zu Enipoli
(1447), vor allem das
i-(Ul _{N Mausoleum des berühm-
fäßt '14 "aus ten Humanisten Leo-
.2! nardo Bruni von Arezzo
W93- i 4,49.. (gest. 1444; Fig. 97) in
.V a. S. Croce und dasjenige
s- der Beata Villaiia in
S. Maria Novella (seit
j 1451) sind seine bedeu-
7' y tendsten Werke. Brunfs
liegende Figur Wirkt
. ' o Ü
lkl g; S. grossartig: als Ganzes
ist das Denkmal in
S. Croce für das Flach-
"fji " nisehengrab das Vorbild
m; geworden, Welches seit-
JZIT-a her in FlOPODZ vorherr-
schend Wurde. Viel rei-
Fig. 94. Bernardo R0sseälliärizngraigigtdföiäiäignyrilo Bruni. S. Croco zu eher, aber Weniger
rein in der Conception,
Welche heidnische und christliche Embleme mischt, und Weniger gut in der
Durchführung des Einzelnen ist das Mausoleum des Cardinals von Portugal,
welches Antonio Itossellino (seit 1461) in S. Miniato (H1, Fig. 305) schuf. Ihm
schrieb man auch früher das sehr verwandte Monument der Maria von Aragon
in Montoliveto zu Neapel zu, bis Bode es in der Ausführung Benedetto da
Majano zueignete. Sein echtestes und populärstes Werk War dagegen die
Anbetung der Hirten mit den schönen Engeln in derselben Kirche (Cappella
de' Piccolomini), Welche in der Robbiasehen Schule unzäliligeinal Wiederholt
wurde. Von seinen Einzelgestalten gilt der hl. Sebastian in der Pieve zu
Enipoli (1457) als die vollkommenste nackte Figur, Welche diese ganze Gruppe
geschaffen hat.
postiert, du In all diesen Werken verrath sich Antonio als Fortsetzer des Desiderio da
Settig"a""- Setti gn an o (1428-1464), der bei Donatello gelernt hatte und in den kurzen
Jahren seiner Existenz sich als den geistvollsten Bildhauer dieses Uebcrgangs-