italienisch
Frührenaissal
man schreibt ihm hier den Besuch des hl. Paulus bei Petrus, die Befreiung Petri,
Petrus und Paulus vor dem Proconsul, die Kreuzigung Petri und die WVieder-
erweckung des Kaisersohnes zu Bestimmungen, die heute noch mancherlei
Bedenken unterliegen. Eine Einladung nach Ungarn lehnte der Künstler ab, doch
malte er für den König Matthias Corvinus zwei Bilder. Dagegen ging er, von
dem Cardinal Olivieri Caraffa berufen, nach Rom, WO er die Ausinalung der
Caraifa-Kapelle in S. Maria sopra Minerva (1487) übernahm. llVir lernten
bereits (S. 158) den Trionfo di S. Tommaso kennen, welcher den Hauptinhalt
dieser Deeoration bildet. Zwischen 1489-1500 beschäftigen Filippino die
Badia zu
von Filippo Strozzi für die Strozzi-Kapelle in S. Maria Novella zu Florenz
bestellten Fresken, unter denen die Auferweckung der Drusiana und die
Vertreibung des Dämons von der Bildsäule des Mars durch den Apostel
Philippus die berühmtesten sind. In diesen Compositionen kommt der extrem-
dramatische Zug im Wesen des Künstlers, sein dreistes Herumspringen
mit den Formen der Architektur und den Gesetzen der Statik, das Bizarre
und Oberflächliche in seinem Temperament mehr und mehr zum Vorschein,
so dass ihn E. Müntz unter die Vorfahren des ltococo stellt. Mit dom-
selben Kritiker wird man aber auch anerkennen müssen, dass der Meister
ein ausserordentliches Talent in der Disposition der Massen, in der Anordnung,
kurz, in dem, was man wzise m scäme nennt, offenbart, so dass er zwischen
Kraus. Geschichte der christl. Kunst. II. 2. Abtheilung. 14