italienische
Früln-enaissance
gemälde in Castiglione (Scenen aus dem Leben der hl. Maria u. a.) sind in-
schriftlich als Werk des Masolivzus de Florentia und als auf Bestellung des
Cardinals Branda di Castiglione (Legat in Ungarn und Deutschland 1421;
gest. 1448) bezeugt; die Scenen aus dem Leben des Täufers (vgl. Fig. 53) an
den Wänden und die Evangelistenbilder an der Decke des Baptisteriums tragen
das von Cavalcaselle mit Unrecht in seiner Echtheit bezweifelte Datum 1435,
aber nicht den Namen des Malers. Trotzdem wird man jetzt, nach Schmar-
sows wol abschliessenden Untersuchungen, auch sie dem Masolino zuschreiben
müssen, und zwar vor allem aus stilistischen Gründen. Zwischen 1425 und
1485 hatte der Meister einen langen Aufenthalt in Ungarn genommen, wo er
der Hcrodias.
Tochter
1c 41'010;
Baptistorium zu Castigljox
bei dem grossen Emporkömmling Pippo Spano (gest. 1426) und dessen Erben
beschäftigt war. Als Vorzüge des Masolino kann man auf Grund dieser
Schöpfungen einen schon stark entwickelten Naturalismus verbunden mit einer an
Fra Angelico erinnernden Grazie (die Beziehungen zu dem Meister von S. Marco
dürften unleugbar sein; wahrscheinlich ist aber Masolino nicht der empfangende,
sondern der gebende Theil gewesen) und sorgfältiger Behandlung des Details
bezeichnen, wogegen noch sehr ungenügende Kenntniss der Perspective, das
unsichere Raumgefühl und die geringere Fertigkeit in der Composition als
Mangel erscheinen, welche Masolino stark hinter Masaccio zurücktreten lassen.
Dass Masaccio in Rom geweilt, ist zweifellos: er ist 1428 dort gestorben;
aber er muss schon früher da gearbeitet haben, und da kann nur an die