bei den Cappuceini der Piazza Barberini eine annähernde Vorstellung. Zwei
Jahre später (1300) übertrug Papst Bonifaz VIII Giotto die Verherrlichung
der Jubilaumsverkündigung in der an die Basilika des Latoran angebauten
Nische; von diesem grossen Wandgemälde ist uns ein Fragment erhalten, das
Ganze lässt sich nur aus der Zeichnung der Ambrosianisehen Bibliothek zu
Mailand 1 beurteilen. Es ist vor allem bedeutsam dadurch, dass, wie der neueste
Biograph Giottds hervorhebt, dies Gemälde für Rom und Mittelitalien ,die
erste künstlerische Wiedergabe eines zeitgenössischen Ereignisses, das erste
Historienbild in diesem Sinne darstellt? (S. 404).
Nach der Annahme Zimmermanns (S. 380 f.) wäre Giotto, nachdem er die
Vorzeiehnung für Cavallinfs Entwürfe in S. Maria in Trastevere gefertigt
Navicella.
Peter zu Rom.
nach Assisi zurückgekehrt, wo die Serie seiner reiferen Arbeiten mit dem
13. Bilde der Franciscuslegende (der Weihnachtsmesse zu Greccio in der
Oberkirche) einsetzt. Hatte der Meister in seinen bisherigen Schöpfungen das
Streben nach innerlicher Wahrheit oft bis zur Vernachlässigung des Schönen
getrieben, so kennzeichnet sich diese zweite Phase seiner Entwicklung dadurch,
dass nicht bloss sein Vermögen, seelische Vorgänge in den Bewegungen des
menschlichen Körpers zu schildern, zunimmt, sondern sich auch ein Uebergang
zu dem malerischen Stil zu vollziehen beginnt. Die Stigmatisation des hl. Franz
(Bild 19), die Begrüssung seiner Leiche durch die hl. Clara (Bild 23) und die
Beichte der zum Leben erweckten Frau (Bild 27, unsere Abbildung Fig. 26)
sind die glänzendsten Stücke dieser wundervollen Reihe. Endlich zeigen die
Gemälde am Iiauptgewölbe der Unterkirche die letzte und höchste Phase der
Abbildung
ZIMMERMANN