Die Katakomberl
einen Mann zwischen zwei Pferden, zu Tage. Höchst beachtenswerth ist der
Altar der alten Basilika mit seiner Feinestella confessionis.
An der Via Tiburtina, S. Lorenzo gegenüber, lag das Coemeterium
des Martyrers Hippolytus, welches einst, wie oben erwähnt, der Dichter
Prudentius beschrieben hat und in welchem 1551 die berühmte Statue des
hl. Hippolytus gefunden wurde. Die 1875 hier angestellten Nachgrabungen
haben zu keinen bemerkenswerthen Resultaten geführt.
Das gegenüberliegende Coemeterium S. Ciriaca, in welchem der
Diakon Laurentius beerdigt wurde und das darum die berühmte Basilika S. L0-
renzo trägt, ist der Fundort einer grossen Zahl hochinteressanter Sarkophage
llnd Epitaphien. De Rossi fand um 1863 hier unter anderem ein Fresco, dar-
stellend Christus zwischen den klugen und thörichten Jungfrauen. Eine kost-
bare, schon von Paolo Maffei publicirtc Gemme mit dem Hahnenkampf und
das jetzt im Museo Cristiano bewahrte Enkolpion in Kreuzesform (6. Jahr-
hundert) gehören gleichfalls hierher.
An der Via Labicana liegt, drei Miglien vor Porta Labicana, das Coeme-
terium ad duas lauros, oder auch Petri et Marcellini genannt,
wo ausser diesen Martyrern Constantins d. Gr. Mutter Helena beigesetzt
war. Die Reliquien des Petrus und Marcellinus wurden 827 nach Seligen-
stadt entführt, worüber uns Einhard einen bekannten Bericht hinterlassen
hat. Die Katakombe, deren Eingang bei dem Mausoleum der hl. Helena, in
der Nähe von Torre Pignattara, liegt, ist durch mancherlei Funde bemerkens-
werth. Zu den wichtigsten Bildwerken derselben gehören eine Anbetung der
Weisen und die 1881-1882 aufgedeckten Darstellungen des himmlischen
Mahles.
Roms nächste Umgebung weist auch einige Grabkammern und Coeme-
terien von Häretikern auf, unter welchen das Coemeterium bei Praetextat
weitaus das wichtigste ist. Die hier bereits von Bottari aufgedeckten, 1854
durch Garrucci abermals veröffentlichten Gemälde mit dem Gastmahl des
Vincentius, dem Raub der Proserpina, dem Gericht der Vibia gehören einer
gnostisch-synkretistischen Secte an, deren Bekenntniss ein Mischmasch von
syrischen, phrygischen, christlichen und römischen Vorstellungen bildet. Sie
sind seiner Zeit von Raoul Rochette als Hauptstütze für seine Theorie über
den Ursprung der christlichen Kunst und die angebliche Verwendung aus-
gesprochen heidnischer Motive auf Katakombenbildern in Anspruch genommen
worden eine Annahme, welche zunächst durch den Irrthum veranlasst war,
als bildeten jene Krypten einen Theil der christlichen Katakomben des Prac-
textatus. Garrucci hat die irrthümliche Auffassung Rochette's unwiderleglich
nachgewiesen.
Dass Rom auch jüdische Katakomben besitzt, ist bereits erwähnt Jüdische
worden. Es fanden sich deren schon 1602 an der Via Portuensis, später inltatgfrffn"
Porto selbst, an der Via Appia und vor allem sehr umfangreiche ebenda in
der Vigna Randanini. Die dort gemachten Funde bestanden ausser zahl-
reichen Inschriften, welche uns die Organisation der jüdischen Gemeinde in
Rom verrathen, auch in zwei figurirten Sarkophagen, Goldgläsern jüdischen
Ursprungs und Ansätzen von malerischer Decoration, welche den Beweis
liefern, dass wenigstens die römischen Juden bildlichen Darstellungen nicht
völlig abgeneigt waren.
Von den suburbiearischen Coemeterien kommen für die Kunst-
geschichte weit Weniger in Betracht. Sie sind zum grossen Theil durch