Zweites Buch;
Sixtus III (432-440) doch erkennen. Die Einrichtung, deren Trümmer zum
guten Thcil noch gefunden wurden, zeigte vor der Rückwand auf einer Marmor-
erhöhung einen frei stehenden Altartisch, hinter Welchem der Bischofssitz und
zwei metrische Inschriften hervortreten: die eine bezieht sich auf Sixtus II,
der 258 in den Grüften des Praetextatus getödtet wurde; die andere war
das in der schönen Schrift des Philocalus gehaltene Damasische Epigramm
auf die Gefährten des Sixtus, das uns handschriftlich erhalten war und
von dem einzelne Bruchstücke hier am Boden lagen. Die Wände der Gruft
waren von zwölf Loculi durchbrochen, in denen zwölf Päpste des 3. Jahr-
hunderts beigesetzt waren. Die Epitaphien derselben sind in griechischer
Sprache gehalten und geben im allgemeinen nur den einfachen Namen an.
In den vier Nischen standen vier Sarkophage; an der Wand hinter dem von
vier Pilastern getragenen Altartisch, unter der viereckigen Nische, eine Lade,
die als der ursprüngliche Altar erkannt wurde. Ein enger Gang Verbindet
Fig. 10.
Krypta der 111.
Caecilia.
die Papstkrypta mit der Gruft der wahrscheinlich 177 unter Marc Aurel ge-
marterten hl. Caecilia (Fig. 10), deren Gebeine 821 durch Papst Paschalis
in die in Trastevere gelegene Oaecilienkirche überbracht und dort wieder 1599
bei Eröifnung des Sarges in ihrem ursprünglichen Zustand aufgedeckt wurden,
ein Anblick, den die im Auftrage des Cardinals Sfondrati von Stefano Maderna
ausgearbeitete, unter dem Hochaltar von S. Oecilia befindliche Statue verewigt
hat. Das Grab der Heiligen in ihrer Krypta war durch die in seiner Um-
gebung angebrachten Graffiti und andere Umstände leicht zu identificiren.
Es fanden sich Anzeichen älterer Decorationen, welche öfters erneuert worden
Waren, weiter Wandgemälde späterer Jahrhunderte, unter denen das Bild der
hl. Caecilia (Fig. 11) aus dem 7. Jahrhundert, das Brustbild des Erlösers aus
dem 8. Jahrhundert und dasjenige eines Bischofs Urbanus aus der gleichen
Zeit, ferner in der Wand des Luftschachtes die Gestalten dreier Martyrer
(Polycamus, Sebastianus und Curinus) bemerkenswerth sind. In das Jahr 1856