Volltext: Die hellenistisch-römische Kunst der alten Christen, die byzantinische Kunst, Anfänge der Kunst bei den Völkern des Nordens (Bd. 1)

g 
Erste 
der Kunst bei 
nordischen Völkern. 
Wir nehmen von dieser Aeusserung Notiz gegen Diejenigen, welche auch 
die Kunst der Angelsachsen und Iren in eine Abhängigkeit vom Byzantinis- 
mus bringen wollten. 
Es ist bereits oben von der Ausmalung der Abteikircheii von Weremouth 
und Jztrrow gesprochen werden, deren Beschreibung uns Beda hinterlassen 
hat. Wir sehen daraus, dass es auch den Angelsachsen nicht gänzlich aii 
monumentaler Wandmalerei gefehlt hat, wenn wir uns auch heute leider keine 
Vorstellung von dem Werthe und der Natur derselben mehr zu machen im 
stande sind. Interessant ist immerhin die Firage, auf welchem Wege die Iren 
und Angelsachsen den altcliristlichen Bildervorrath bezogen haben. Der Im ort 
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von gemalten Bibeln, Evaiigeliarien u. s. f. ist zweifellos. Indessen lassen die 
relietirten Felder der I-Iochkreuze auch 
  v, an" Elf b' d'Hlo' htt, 
 ZZZZZ Tafdln, Sgilesläii; Elinzeildaitisiltia-(lliilligeici 
g  _    sei es mit ganzen Cyklen, denken. 
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w, 4 K IÜ A n  Es war keine grosse monumen- nei- Bene- 
I  T"!  tale und aus ereifte Kunst ll "Heime" 
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(i?    die britischeng Inseln dem  didmi niii] 
   thum zubrachten oder unter dem Lichte K""Ht' 
f;   v Real  des neuen Glaubens schufen. Aber 
(e? D  Q2   ein vrosses Werk wirkten diese Iren 
 (i'll Wirt e b  
 A m7  ä l  und vor allem die Angelsachsen der 
  f   vorkarolingischen Zeit  man_ soll 
(i) M y   es uns nicht verargen, wenn wir es 
 "  p 4 p  als das grösste, in seiner Tragweite 
 4 l l (7 g  bedeutsamste bezeichnen, welches seit 
 i n'a  I Ar)  den Tagen des Heidenapostels Paulus 
 1      in der christlichen Kirche gewirkt 
 worden ist: das war die Christianisi- 
runß" des deutschen Festlandes. 
Fig. 484. Aus dem S. Galler Evaiigeliarium 51.  Dwelch einen wunderbaren An_ 
(Nach Rommy lälfziliälilälfdllilhlrililgniistlan Symbohsm blick bieten diese Angelsachsen, die, 
kaum in Christo wiederveboren, sich 
von dem Verlangen verzehrt zeigen, die eben gewonnene Gnäde und Be- 
seligung dem alten Vaterlande zurückzugeben! 
Man muss, wie gesagt, bis auf Paulus zurückgehen, um einen Glaubens- 
boten wie Winfried zu finden. Kein dritter Missionar lasst sich ihm an 
Energie des Handelns, an Tiefe der Einsicht, an Umfang des Wirkuiigs- 
kreises vergleichen. 
Mit Bonifatius ist aber auch der Sieg seines Ordens entschieden. 
Das Keltenthuni weicht allmählich hinter dem angelsächsischen Element 
zurück. Bald sehen wir in England wie auf dem Festland die Regel des 
hl. Columba (die Regel von Luxueil) der mildern und verständigern Regel 
des hl. Benedict weichen. Es war ein ausserordentliclier Sieg, den die Politik 
der Mässieunv über einen extremen Risorismus gewann, und es zeigte sich 
hier wie Z0 (Ift in der Geschichte dercKirche, wie ein grosses, daiiierndes 
Werk immer nur auf der Grundlage dieser masshaltenden Besonnenheit
	        
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