Volltext: Die hellenistisch-römische Kunst der alten Christen, die byzantinische Kunst, Anfänge der Kunst bei den Völkern des Nordens (Bd. 1)

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zusammengesetzten -Wulst gleichen. Doch wissen diese Künstler durch eine 
reiche Umrahmung und lebhafte, harmonisch gewählte Farben den Mangel 
der Zeichnung einigermassen auszugleichen (vgl. das ornamentirte Monogramm 
aus dem Kells-Buch) 1. E. Müntz hat das Charakteristische dieser angel- 
sächsisch-irischen Miniaturen dahin zusammengefasst, dass es sich auf die 
Neigung zum Abstracten, Verworrenen beschränke und von jeglicher Spur 
von Naturalismus sich abkehrte, Weshalb auch die der fränkischen Kunst ge- 
läufigen akanthisirenden Pflanzenmotive gänzlich wegfallen. ,Gegen dieses zu- 
sammenfassende Urteil", sagt einer der sachverständigsten Beurteiler, Al. Riegl, 
,wi.rd sich kaum etwas einwenden lassen. Es ist dasselbe Resultat, zu 
dem die Paläographie längst gelangt ist. Wie die angelsücl1siscl1-ii'isehe 
Nationalschrift eben nichts anderes ist als die spätrömische Schrift in loealer 
Färbung, so ist die angelsäebsisch-irisehe Kunst nichts anderes als die spät- 
römische Antike mit provinciellen Eigenthüniliehkeiteil, wobei das Charak- 
teristische nicht darin liegt, was neu hinzukommt, sondern darin, was von 
dem überkommenen Formenschatze besonders gepflegt und ausgebildet wird. 
Die parallele Entwicklung hat übrigens bereits Portheim für die fränkisch- 
deutsche Kunst in überzeugender Weise nachgewiesen. Die analoge Auffassung 
wird hinfort von der gesammten frühmittelalterlichen Kunst zu gelten habenf
	        
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