Zehntes
einen Seite des Schaftes (von unten nach oben) die Verkündigung, die Heilung
des Blindgeborneii, die Sünderin, wie sie die Füsse des Herrn mit ihren Thranen
benetzt, die Begegnung Mariens und Elisabetlis, Johannes den Evangelisten
mit dem Adler und einen Mann mit einem Bogen dargestellt. Die entgegen-
gesetzte Seite bietet die Flucht nach Aegypten, die Unterhaltung der Ein-
siedler Antonius und Paulus (scs Paulus et Antonius fregeruizt panevn in deserto),
Christus über zwei Thieren triuniphirend (aus dem apokryphen Evangelium
De Nativitate, mit der Inschrift: Ihs Xps Iurlex aeguitatis Salvatorenz, muimli
bestiae et d-racones cognoveriuzt in (le[sert0]), Johannes den Täufer mit dem
Agnus Dei.
Wie man sieht, bringt das Itutliwellkreuz der Ikonograpliie des Abend-
landes neue Bereicherungen: die Benutzung der Legende des hl. Antonius
n tritt uns hier zum ersten Male
entgegen, Beachtenswerth ist dann
am i) wieder die Heranziehung der Apo-
"s ' w aß kryphen. Im übrigen ist der Bilder-
- x vorrath aus dem Alten und Neuen
K! j Testament, Welchen die keltische
v und angelsächsische Sculptur uns auf
v f) diesen Hochkreuzen und verwandten
{y hq Werken zeigt, nicht gr0ss1. Der
' ä 9 I Sündenfall und die Austreibung aus
dem Paradies, die Anbetung der Ma-
gier (auch einmal vier, öauf dem
l ß Schaft des Kreuzes von Muredach),
David oder Samson mit dem Löwen,
l David und Goliatll, das Opfer Abra-
q y hams, die drei Jünglinge im Feuer-
(LSWKS efen, die Wächter am Grabe, Daniel
( m I, 3 t Y 3 in der Löwenerube (ein nament-
"A, liCh auf FlbeIn bis tief in die
karolingische Zeit auch bei den
Gallofranken beliebtes Suet) d?
J i "J
Flucht nach Aegypten, die Taufe
Ch f, t. J
. Fig. 481. Vei-spottung Christi aus dem Buch of Kells.
Naci omi n, ar ii-is ian m oism in i
i l R ny Anämfßifiaiil) t sy b] das scheinen die frühesten dieser
Sujets zu sein, zu de e d B -l
von Kells noch ausser der Verspottung Christi (Fig. 481) dienArimhis Nddid
hinzufügt. Auf den irischen Hochkreuzen treten die Kreuzigung, das jüngste
Gericht (auf dem Kreuz von Muredach in Monasterboice, s. 0ben),aini
10. Jahrhundert in den Tynipanumreliefs der Rex gloriae zwischen den evan-
gelistischen Emblemen (Elkstone) 2, der Kampf des hl. Michael mit dem
Drachen (Hoveringhamß auf Scenen, die sich jetzt auch in den Hand-
schriften finden. In einer Reihe biblischer Bilder sehen wir die Hand Gottes
vom Himmel herabgestreckt. Der Typus der Kreuzigung ist bei diesen eben
erst der Barbarei entronnenen Völkern von erschreckender Hoheit. Eines der
1 Vgl. die Zusammenstellung bei ROMILLY
ALLEN l. o. p. 182. 131.
2 lbid.
3 Ibid.
Fig-
Fig'