byzantinische
Kunst.
dein Leiden Jesu, den Parabeln, der Apokalypse die Feste der Muttergottes,
,die Wunder vorzuglicher Heiligen", endlich die Anordnung der einzelnen
Bilder in der Kirche.
Diese die Kenntniss der spatbyzantinisehen Kunst unschätzbare Quelle
ist nun freilich seit 50 Jahren vielfach missverstanden und in ganz irre-
führender Weise zur Entscheidung einer Menge kunstgesehiclitlichei" und ikono-
graphischer Fragen herangezogen worden.
Zunächst ist ihr Alter übertrieben werden. Der erste Herausgeber des
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,Malerbuehs hatte die Entstehung desselben ins 1o.-16. Jahrhundert ge-
setzt, obgleich man auf dein Athos vom 10.-11. Jahrhundert sprach. Man
wollte sogar das Jahr 1458 als Datum der Abfassung iixiren. Andere wollten
Dionysius ins 18. Jahrhundert versetzen; indessen ist eine der erhaltenen
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Jahre 1680 datirt.
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oder 12. Jahrhundert gelebt haben. Dionysius ist sein Zeitgenosse nicht ge-
wesen. Die Frage ist nun vor allein: hat der Redactor dieses Handbuches
altere, vielleicht sehr alte Vorlagen benutzt, oder hat er nur das ikoiio-
graphische Material und die Typen des 16.-17. Jahrhunderts ini Auge
gehabt?
Eine eingehende Prüfung des hier vorliegenden Materials führt zu der
Ueberzeugung, dass die in dem ,Malerbueh' vorgeführteii Sujets und Typen
durchaus nicht alle der altern byzantinischen Kunst angehören, dass ein Theil
derselben erst in der jüngsten Entwicklungsphase derselben, dem ausgehenden
Mittelalter bezw. dem 16. und 17. Jahrhundert, auftritt; Ja es ist mir kein
Zweifel, dass ein gutes Stück des Malerbuohs aus Materialien zusammen-
gesetzt ist, welche aus Italien stammen und der Kunst der Renaissance, selbst
der Spätrenaissance, entlehnt sind. Schon Richter und Bayet haben auf ita-