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der Trübsal, welche Byzanz im 12. und zu Anfang des 13. Jahrhunderts zu
bestehen gehabt, machen das Buch Job besonders beliebt. Zwischen dem
10. und 12. Jahrhundert tritt eine eigenthümliche, vielleicht aus Aegypten
oder Syrien importirte Illustration der Evangelien ein, wo in ziemlich stereo-
typer Weise jedes Factuln, fast jede Linie ihre bildliche Erläuterung erhält.
Diese Gattung der Illustration verleiht der byzantinischen Kunst auf lange
Zeit ihren eigenthümlichen Stempel. Eine andere Kategorie von illustrirten
Evangelien stellt die Feste des Herrn und der Jungfrau dar, ohne dass das
Bild in eine nähere Beziehung zum Texte tritt. Es beruht weit mehr auf
der homiletischen und erbaulichen Erklärung der Kirchenvater. Das glän-
zendste Beispiel dieser Illustration ist die des Gregorius von Nazianz aus dem
9.-10. Jahrhundert, welche in zehn verschiedenen Handschriften vertreten
ist. Derselben und einer noch spätern Zeit (1O._14. Jahrhundert) gehört auch
die lange Reihe illustrirter Heiligenleben, Menologien, geistlicher Kalender
u. s. W. an, wie sie in Originalien oder Oopien erhalten sind. Im 12. Jahr-
hundert erscheinen zuerst die Homilien über die heilige Jungfrau, der Ilzrlüiarzi;
der Jungfrau, die Sticharien, die illustrirten Kanones u. s. f. Ihre Miniaturen
tragen einen lyrisch-sentimentalen Charakter, welcher in den Handschriften des
Johannes Climacus am entschiedensten hervortritt. Zwischen dem 13. und
15. Jahrhundert treten die Chroniken und die ,Geschichten', wie die Alexanders
d. G12, auf. In den einzelnen Theilen des aus seinen Fugen gehenden Ostreiches
bildet sich in den Ornamenten wie in den Ideen eine seltsame Mischung,
welche antike Traditionen, byzantinische Ikonographie und locale decorative
Elemente in sich aufnimmt. Die Constatirung der einzelnen Localschulen
muss der Zukunft überlassen bleiben; immerhin glaubt Kondakoff schon ein
Grosses erreicht zu haben, indem er der Chronologie der byzantinischen Kunst
eine gesicherte Grundlage gibt.
Im Verlaufe seiner Darstellung schildert dann Kondakoff die antike
Miniatur, die er die frühbyzantinische nennt: den Chronographen von 354,
die Mailänder Ilias, den vaticanischen Virgil, die Wiener Genesis, die Cotton-
Bibel, den Josuah-Rotulus. Sein Urteil über diese Werke haben wir bereits
kennen gelernt. Dem goldenen Zeitalter der byzantinischen Buchmalerei
(ö. Jahrhundert) schreibt er dann den Wiener Dioskorides, das Evangeliar
von Rossano und das des Rabulas, endlich den vaticanischen Cosmas zu. Hin-
sichtlich des Bilderstreites bestreitet Kondakoff die Ansichten Schnaases, der
damit die zweite Epoche der byzantinischen Kunst anfangen lässt (III 226)
und der den Ikonomachen einen namhaften Einfluss auf die Geschicke der
Kunst zuerkennt, sowie diejenigen Labartes (III 31), der dem Ikonoklasmus
eine viel zu grosse Ausdehnung gibt. Es wird daran erinnert, dass die eigent-
liche Verfolgung nur von 766_775 dauerte, wenn auch das erste Decret,
welches die Höherhängung der Bilder verfügte, von 726 und die Erklärung
der Bilder als ,gottloser' Dinge von 745 datirt. Kondakoff gibt zu, dass die
Verfolgung sich hauptsächlich gegen die Wandmalerei wandte und dass die
ikonoklastische Politik der Kaiser auf längere Zeit hinaus der Kunst die
äusseren Mittel der Existenz, die Protection der massgebenden Kreise, ent-
zog. Er glaubt, dass die Ikonoklasten sich der Entwicklung des neuen
der Heiligen Schrift dadurch gewannen,
dass sie zu gewissen Zeiten des Kirchen-
jahres als Lectio continua gelesen wur-
den oder speciell, wie das Psalterium, als
Grundlage und Kern des jetzt sich ausbilden-
den Ofiicium divinum in Betracht kommen.