Geräthe
liturgische Kleidung.
unter Anrufung Christi, Johannes des Täufers und aller Heiligen. Ein der-
artiges Utensil mit der Darstellung der Taufe Christi und der Inschrift
ÜPÜCF-PXSTAI AYTÜC T0) ICOANNH hat Paciaudil publicirt (Fißi. 426) und
es wird von den Mönchen des Athosberges berichtet, dass sie tilas Privileg
hatten, Solche Kreuze zu fertigen? Wie hoch hinauf zeitlich das Auftreteä
dieser Kreuze zu setzen ist, lässt sich nicht bestimmen 3.
Genaueres wissen wir über das Aufkommen des Weihrauchgefässes
(Ilmrib-uluiii, Thu-r'-icrenriuiiz, Incensolriulnz, Quluqarvjpzou). Die Alten besassen zur
Aufbewahrung des VVBIlIPaIICIIGS und zum Anzünden desselben verschiedene
Gefässe (das dem erstern Zwecke dienende liiess Acerra). Auf dem Par-
thenonfries sieht man einen Ständer mit thurinähnlicher Spitze als Weih-
rauchgefäss in der Hand einer Nike. Andere
KQE(EQJK. Thuriblzalci wurden an Ketten geschwungen
nvogg rgärm oder an engem Fuss getragen. Kein Zweifel,
ääcffriii 1:, ltclasäs die (Jhristen den Gebrauch derselben
rü izeitig von den Römern übernahmen.
v, l Schon Kaiser Constantin d. Gr. soll der La-
teranbasilika zwei goldene Incensorien ge-
l._ schenkt haben, spater mehrten sich der-
Eli d ärtige Schenkungen. Welcher Gestalt diese
ä j eratlie waren, lasst sich zunaclist e1ii1ger-
i?" ä ä: i; massen aus uns erhaltenen Abbildungen be-
um" - mä ]]l l) stimmen. Auf dem Trierer Elfenbein (S. 501)
ä 4 tragen" die Zuschauer Weihrauchfässer in
f" h) den Handen; auf dein (von Garrucci nicht
{l wiedergegebenen) Sarkophag in S. Marco zu
im f Venedig sieht man deren von den Bogen
_ j_ der Architektur herabhängen 4. Viel später
1911.95?" als diese noch dem 5. Jahrhundert an-
gehörenden Arbeiten sind Darstellungen wie
, q diejenigen auf einem Mosaik der Nativitas-
läirchew zu Detlileheim (Tjlßilalirältgntäart iiä
Kreuz zur Beuediction des Taufwassers. enl eno Oglum es 351 lus Z- ct- un
auf den Fresken der Unterkirclie von S. Cle-
niente 5. In Italien scheint sich kein lncensoriuin aus dem christlichen Alter-
thum erhalten zu haben; dagegen besitzt Deutschland in dem Weihrauch-
gefass des Museums zu Mannheim ein unzweifelhaft altchristliches Broncewerk
dieser Gattung, das ich noch dem 4. Jahrhundert zuschrcibe (Fig. 427) 6.
Weniger sicher bin ich betreffs des Exemplars der Sammlung Augier in
Marseille. Die von F0rrer7 veröffentlichten Räuchergefässe aus ägyptischen
Grabfunden ergeben für das Jahrhundert drei verschiedene Formen
solcher Geräthe.
Von den Acerrae (später Nd-Uiültlde genannt) hat sich kein Exemplar der
ältesten Zeit erhalten, doch sieht man sie abgebildet in der Hand von Ako-
lythen auf den Wandgemälden von S. Clemente. Dagegen scheint uns in
1 Ant. christ. diss. II 6.
2 IOAN. Commsn. Descr. mont.
MONTFAUCON Palaeogr. t. VII.
5 Vgl. Real-Encykl. II 843.
4 Ebd. II 975.
bei
5 MULLOOLY St. Glemeni: etc. p. 247.
6 Zuerst publicirt durch LESSING (Jahrb.
der königl. preuss. Kunstsamml. II 89), dann
Real-Encykl. II 975.
7 A. a. O. S. 13, Taf. 64 u. s. f.