und liturgische
G eräthe
Eäidlnia
sein. Reicher geziert ist der 1792 in Aquileja gefundene Löffel, wo in Ein-
lagen von Gold oder Email das Opfer Abrahams, die Anbetung der Magier
und die Taufe des mit dem Gegenstand beschenkten Kindes dargestellt ist 1.
Zu dem Hausgeräthe der Alten zählten auch die Eimer (Situla), die Eimer.
verschiedenen Absichten dienten. Das Mittelalter kannte unter der Bezeich-
nung Situli die Weihwasserkessel, welche dem christlichen Alterthum fremd
waren; doch scheinen Situli auch im liturgischen Gebrauch vorgekommen zu
sein, wie der (Real-Encykl. I 397) zuerst von mir besprochene eiserne Wasser-
eimer des Museo Cristiano im Vatican beweisen dürfte. Dieses fast 1 Fuss hohe
Gefäss zeigt in Relief Christus mit den zwölf Aposteln unter Beischrift ihres
Namens in griechischen Majuskeln; Christus führt den einfachen Nimbus, die
Apostelköpfe entbehren desselben. Das Werk
wird wol noch ins 3. Jahrhundert zu setzen sein.
Wir können im Anschluss an das Gesagte
xi sofort die Frage beantworten, ob die alten
Fig. m. Eucliaristischei" Löffel. Christen Weihwasser gefässe besassen. Welli-
Dass die Benediction des Wassers und der
Ä Gebrauch der Agua benedicta bereits in der Zeit
ß w, der Verfolgungen aufgekommen sei, ist, wenn nicht
J (Qf ß klar erwiesen, doch wahrscheinlich 2. Man hat dem-
Q W? ÄX nach von einer Säule getragene Muscheln oder
533a x y Marmorbecken, welche in den Katakomben Roms
äqä W und Chiusi's nachgewiesen wurden, als Behälter für
9 Q Weihwasser in Anspruch genommen. Ich selbst
I? habe die Mehrzahl der vermeintlichen Blutampul- Blut-
len (Phialae crueniae, rubricatae), da wo der Blut- aumune"
gehalt nicht nachgewiesen ist, für Weihwasser-
gefässe erklärt 3. Mit der Veränderung in der Ein-
richtung der Basiliken, welche die Phiala aus dem
Atrium in das Innere der Kirche rückte, scheinen
der Weihwasserstein oder Weihwasserkessel (Crater
adspersorius) in Gebrauch zu treten. Ob das merk-
Fig. 420- Löffßl- würdige in Tunis gefundene Bleigefäss, dessen wir
bereits gedacht haben (S. 242, Fig. 198) 4, diesem
Zwecke gedient habe, muss dahingestellt bleiben; die Inschrift spräche dafür.
Sicher sind als Weihwassergefässe die von Mabillon 5 publicirte Urne aus pari-
sohem Marmor und das von den Venezianern aus Constantinopel nach Murano
gebrachte Beckens, dann auch das alte angebliche Taufbecken des Domes
zu Syrakus7 in Ansehung ihrer Inschriften zu betrachten. Zu beachten
ist auch die Abbildung eines solchen auf einem Mosaik von S. Vitale in
Ravenna, wo auf einer kurzen Säule ein Becken mit einer Art Asper-
gillum steht. Endlich ist vor kurzem ein Weihwassergefäss mit der Dar-
stellung des Fisches in Africa gefunden worden 8.
1 Einen vielleicht liturgischen Löffel ohne
bildliche Darstellungen theilt FORRER a. a. O.
S. 15, Taf. 117 mit; derselbe hat die Forln
eines Fisches.
2 Bull. 1867, p. 80.
3 Real-Encykl. II 620.
4 Bull. 1867, p. 77.
5 MABILLON. Itin. Ital. p. 24.
6 PAGIAUDI De sacr. baln. 2 p 161.
7 TOBREMUZZA Sie. etc. inscr. p. 339.
PACIAUDI 1. c. p. 160. Eine bessere Publica-
tion des Denkmals steht noch aus.
8 DELATTRE in Rev. de Part chret. XXX
(1887) 471.