Volltext: Die hellenistisch-römische Kunst der alten Christen, die byzantinische Kunst, Anfänge der Kunst bei den Völkern des Nordens (Bd. 1)

Buch. 
Achtes 
Ob bei den Christen die bei der Heidenwelt so beliebten Neujahrs- 
geschenke (Sirenen) in Aufnahme kamen, lässt sich bezweifeln. Zahl- 
reich sind die Aeusserungen von Kirchenvätern, Welche dieselben in An- 
sehung der damit verbundenen idololatrischen Bräuche und des die socialen 
Verhältnisse schädigenden Luxus, welcher damit getrieben wurde, bekämpfen. 
Hieronymus nennt die Strande der Schüler an die Lehrer geradezu sordida 
scorfa. Man hat vermuthet, dass der Gebrauch der Christgeschenke später 
an die Stelle der Neujahrsgaben getreten sei, was indessen nicht gewiss istl. 
Dagegen dürften die Taufgeschenke (Donaria baptisvnalia) den Strenae 
nachgebildet sein. Man will ihre Erwähnung bereits bei Gregor von Nazianz 
und Zeno von Verona linden 2. Diese Dmzaria dürften meist in Medaillen, 
iigurirten Lampen, Inschriften bestanden haben. De Rossi betrachtet die 
oben S. 98 u. 486 besprochene Broncelampe in den Florentiner Ufiizien als ein 
Geschenk, mit welchem der neugetaufte Valerius Severus dem Eutropius, 
seinem Taufpathen, seinen Dank abstattete 3. Diese Geschenke wurden 
nämlich zwischen Pathen und Täufling 
 wechselseitig gegeben. 
  Unter den Gegenständen häuslichen 
 4d piihläalllllj, "wir L  gäl Gebrauches stellen die EPitaPhien mehr- 
NRlllliiihliiiu!MHLV f I mals einen Scheffel oder Getreide- 
gjiytrilil, illgrliiyilllllggi mass (Modius) darä Zu Grunde ge- 
xiallg: Mill liiliil gangen ist leider ein schönes Bronce- 
 gefäss dieser Art, Welches im Elsass 
Fig 40, Spiegel auf" gefunden worden war und auf welchem 
man die Inschrift eines SEPTIMIVS 
TTHEODOLVS CORRECTOR VENETIAE ET ISTRIAE EXACtor las 5. Die 
Scrinia, Behältnisse, in denen die Bücherrollen bewahrt Wurden, erscheinen 
öfter auf Bildern, welche Christus zwischen den Lehrern darstellen; man 
sieht aber auch Schränke abgebildet, in denen sowol die Voluniina als die 
Codices Platz fanden 6. Wie weit man in der Bezeichnung rein profaner 
Objecteonlritlchfrästlichen Emblemen ginxg, zeigenf u.da. die?) auf lunsdgeljpn? 
menen r 0 e , von enen ein in ienne ge un enes xemp ar 1e u  
schrift IN DI N  (in Dei nomine) trägt 7. Auch andere Toilettengegenstände, 
Haarnadeln, Nadeln, Parfümgefässe (wie das aus dem Grabe der Kaiserin 
Maria), kleine Büchsen für Wohlgerüche, Spiegel wurden in den Katakomben 
oder anderen christlichen Gräbern aufgedeckt (vgl. Fig. 400-404); sie hatten 
zweifellos Christinnen gedient, wenn sie auch keine christlichen Embleme 
tragen 8. 
Altar- 
geräthe. 
Zll 
Mannigfaltig waren 
bedienen hatte; die 
die Geräthe, deren sich der Priester am Altare 
meisten davon, nicht alle, sind in den Gebrauch 
1 Vgl. Real-Encykl. ll 495. 
2 Vgl. jedoch Real-Encykl. [I 839. 
3 Bull. 1867, p. 27. 
4 Vgl. Real-Eneykl. II 401. 
5 LE BLANT Inscr. I Nr. 351. KRAUS I Nr. 15. 
6 GARRUCCI Vetri 2 tav. 5  
7 Real-Encykl. [I 537. 
R Für zahlreiche andere in antiquarischer 
Hinsicht interessante, hier aber nicht in Be- 
bracht kommende Gegenstände diverser Natur, 
welche in den Katakomben gefunden wurden, 
sei auf KRAUS Roma sotterranea 2 S. 486 f., 
und HEUSER in KRAUS Real-Flneykl. T585 f. 
verwiesen.
	        
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