Kleidung.
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So kommt auch die Mappa, ein Stück Zeug oder eine Art Serviette, oft mit
Purpureinfassung, mit dem seit Nero das Zeichen zum Beginn öffentlicher
Wettrennen gegeben wurde und das später zum Insigne des Kaisers und des
Consuls wurde, auf den Bildnissen vornehmer Personen in den Imagines
clypeatae der christlichen Sarkophage vor 1, ebenso auf ursprünglich profanen
Diptychen (vgl. oben Fig. 383).
Hier ist der Schreib griffel, Stiili, Erwähnung zu thun, welche sich Schreib-
in ägyptischen Gräbern von Achmim gefunden haben; sie sind mit verschie- ymel"
denen Emblemen, auch mit dem Monogramm Christi, geschmückt und wurden
an Oehren als Anzeichen des Berufs des Eigenthiimers am Halse getragen 2.
Weit verbreitet war der Gebrauch der Tesserae, von denen die gladia- Tesscrac
toriae, als einem bei den Christen verpönten Beruf dienend, nur durch Zu-
fall in die Katakomben gelangt oder als Segni (Erkennungszeichen) zum
Verschluss der Loculi verwendet worden sein können 3. Dagegen sind {Zes-
serae frumentariae, die als Marken bei Verabreichung des Getreides dienten,
mit christlichen Inschriften oder dem Monogramm versehen, auf
uns gekommen 4. Tesserae waren auch als Unterpfander der Gast-
K freundschaft im Gebrauch oder wurden bei Gastmählern den Con-
n, vivalen als Erinnerung geschenkt. Solch ein Freundschaftspfand
scheint das von Boldettiö veröffentlichte Elfenbein-Ei mit den Köpfen
d__ zweier Freunde, dem Monogramm Christi
5' und der Umschrift: DIGNITAS AMI-
Q i CORVM VlVAS CVM TVIS FELICITER
l gewesen zu sein (Fig. 898). Militäri-
3 sche Tesserae, deren
, "f Lkw, - - die Acten der Mar-
M i" j g tyrer wol gedenken,
r " i a sind uns keine mit
_ 7 __hl christlichen Emble-
i men überkommen. Im
Fig- 4O1I Fig- 401 kirchlichen Gebrauch
Achatgetiisse für Wohlgcriiche aus Fig. 403.
Fig. 400- dem Grabe der Kaiserin Maria, der Pzirfiimbiichse mit einem Scheunen Tesserae
Haarnadel. Tochter Stiljchcfs. Chalcedon. auch VOI-gekommgn
zu sein, um Personen
zum Ausweis zu dienen, welche auf Reisen ihre Rechtgläubigkeit nachzuweisen
hatten oder welche insgeheim zur Zeit der Verfolgungen zu den Confessores in
die Kerker geschickt Wurden. Martigny 6 will ein von Fabretti (p. 536) publi-
cirtes Petschaft mit Daniel zwischen den Löwen, Sonne und Mond über den
Thieren und einer schwer zu entziffernden Inschrift als eine für letztere Zwecke
bestimmte Tessera erklären; doch spricht dagegen der spätere Ursprung des
Werkes, das in Ansehung des vorgesetzten Kreuzes und der Palaographie seiner
Inschrift nicht mehr in die Zeit der Verfolgung gesetzt werden kann (Fig. 399) 7.
So dunkel wie die Bedeutung dieses Objectes scheint mir auch der Zweck des
kürzlich gefundenen Missiles in Gestalt eines Fisches mit der Ziffer XV zu sein 8.
' Ebd. II 359 f.
2 Fonmm a. a. O. S. 17, Taf. 101-3.
3 DE Rossl Roma sotterranea III 587.
BOLDETTI p. 512. 516.
4 Roma sotterranea III 509.
Kraus, Geschichte der christl. Kunst. I.
L. c. p. 519, tav. 77".
6 Dict. p. 757.
7 Vgl. Real-Encykl. II 854.
s Vgl. Civiltä cattolica 1891,
220. Bull. crit. 1893, p. 378.
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