Achtes
und Welches ausser dem Namen des Eigenthümers in monogrammatischer Ver-
schlingung auf der einen Seite die Inschrift EMMANOYHÄ NOBISCVM DEVS,
auf der andern den schönen Spruch CRVX EST MIHI VITA [l MORS INIMICE
TIBI trägt (Fig. 396). Solche Enkolpien in Kreuzesform erwähnt zuerst
Papst Gregor d. Gr., der ein noch in Monza erhaltenes der Königin Theode-
linde schenkte 1. Sehr bemerkenswerth ist auch die Goldplatte mit Christus
am Kreuz, welche Forrer-Q nebst verschiedenen Blattgoldkrenzen anführt.
ae. Reine Toilettengegenstande waren die Fibulae, Broschen und Spangen
zum Zusammenhalten der Kleider und Haare, wie sie das ganze Alterthnm,
namentlich zum Halten des Sagum und der Palla gebrauchte. Von der
hl. Perpetua erzählen ihre Acten, dass sie, als sie zum Tode ging, ihre Haare
ßinfilmlazviti In den Katakomben traten manche dieser Fibulae, wie sie Frauen
und Männern dienten, zu Tage 3. Sie sind meist aus Metall in mehr oder
Weniger künstlerischen Formen gearbeitet, oft in Gestalt von Thieren, be-
sonders Scarabacen, als Reife mit Tigerköpfen; andere sind aus Elfenbein
oder Horn gearbeitet. Zu
besonderer Beliebtheit ge-
langten diese Spangen bei
iillilll den barbarischen Völkern
1j„nl l m UICÜITAQX des Nordens, in deren Grä-
x bern sie häufig gefunden
15:? ' werden. Einzelne Exemplare
Armband mit den Ziiehen des Thierkreises. IP sera. solcher Fibulae sind dem
Kreuz (oder dem vierspeichi-
y X gen Rad P), andere mit christlichen In-
Schriften versehen 4. So wenig wie auf
i" die Fibulae verzichteten die Christinnen
'Nl auf die Armbänder (Awnillae), die
an verschiedenen Körpertheilen, bald
A 7' . _ über dem Handgelenk und bald über
Ä i" L dem fleischigen Theil des Oberarms, ge-
f" tragen wurden. Auch die Männer Waren
7 ß- M _-I w"; von dieser Eitelkeit nicht frei, so sehr
Fig. 399. Broncestempel. Tertullian dagegen eifern mochte. Auf
einem in den Katakomben gefundenen
Goldglas trägt die Psyche zwei solcher Armillae 5. Von den bei Boldettiö ver-
öffentlichten drei Armbändern trägt eines die Zeichen des Thierkreises, dessen
astrologische Bedeutung auch bei den Christen in Ansehen stand (Fig. 397) 7.
1 Andere merkwürdige ,Bu1len und Amu-
lette und Kreuzanhängd aus ägyptischen
Gräbern führt FORRER a. a. O. S. 17. 20 f.
auf, darunter mehrere mit biblischen Scenen.
Die ebd. S. 21 aufgeführten Broncehände mit
angeblich segnender Fingerhaltung sind da-
gegen profane Amulette, welche den heute
noch üblichen Gestus des Südländers gegen
den bösen Blick an sich tragen.
2 Ebd. S. 18.
5 BOLDETTI II 518, tav. 9.
4 Vgl. über den Gegenstand Real-Encyk].
I 505. DE Rossl Iionm sotterranea, III 584.
Betreffs der barbarischen Funde besonders
Cocmar La Normandie souterraine. Rouen
1854; Sepultures gauloises. Rouen 1857.
LINDENSCHMIT Handbuch der deutschen Alter-
thilmskunde Bd. I. Braunsehw. 1880. Ferner
die Publicationen der rheinischen Alterthums-
vereine. Broncene Gürtelschnallen mit
christlichen Inschriften bei KRAUS Christliche
Inschriften der Rheinlande l Nr. 12. G3.
Ueber Fibeln und Agraffen aus den ägypti-
schen Gräbern siehe FORRER a. a. O. S. 18.
5 GARRUCCI Vetri 2 tav. 35 4; vgl. tav. 36 3.
G ll 501, tav. 2. 7 Vgl. Rcal-Encyk]. U. 1010.