Siebentes Buch.
namhaften Einfluss auf die später
reliefirter Broncethüren zuschreibt.
Jahre scheint leider das Monument
so bedeutsam sich entwickelnden Güsse
Ein bedauerliches Ereigniss der letzten
nicht unerheblich verletzt zu haben.
VII.
Die Verarbeitung des Elfenbeinsl, d. i. der harten, weissen Knochen-
masse der Stosszähne des Elefanten, war bei den Culturvölkern des Alter-
thums frühzeitig eingeführt und allgemein verbreitet. Die Empfänglichkeit
dieses Materials für Farbe, Vergoldung und vor allem für Politur, seine Bieg-
samkeit in Verbindung mit seiner vrossen Dauerhaftigkeit gaben ihm selbst
manche Vorzüge vor Iiem Marmor. öVon Indern, Aegyätern dnd Persern ver-
breitete sich der Gebrauch des Elfenbeins bei den Juden, Griechen und
Römern. Die Urkunden der Ersteren wissen von dem von zwei Löwen flan-
kirten Thron Salomons (1 Kön. 10, 18; 2 Par. 9, 17), von dem elfen-
beinernen Hause Achabs (1 Kön. 22, 39) zu erzählen. Ilias und Odyssee be-
richten von zahlreichen elfenbeinernen Zieraten bei Troern und Griechen,
und vor allem berühmt sind die chrysoelephantinen Werke aus dem Zeitalter
(I? des Phidias, die Tempelstatuen des Parthenon und
53m des Zeustempels in Olympia. Etrusker und Römer
ßän folgten den Griechen m dieser Mode. Bilder und
4 Statuen, Throne und Scepter, Thüren aus Elfen-
6 _ i. bein werden erwähnt. In der Kaiserzeit waren es
g v7 n, O namentlich die Elfenbeindiptychen, welche auch
i 1 i 14.2412 I: für die christliche Kunst Bedeutung gewannen. In
liii den Katakomben ist freilich nie ein Diptychon zu
äßhlßä Tag getreten, weder ein consularisches noch ein
03m0 47W kirchliches 2. Was man da an Elfenbeinarbeiten
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cligliindii" Zlieiieiic, 935230532, Q3233
(Im Museo Gnstlano") solche Tesserae, welche die Sklaven am Halse
trugen, einen kleinen Grabsteins, Plättchen von Fibulae, Fische, Messer-
stiele, Spielwürfel, Kämme, Figürchen (offenbar auch Spielpuppen), Nadel-
büchsen. Von figurirten, specifisch altchristlichen Elfenbeinen sind von de Rossi
nachgewiesen: eine Stuhlbekrönung in Kugelform; ein mystisches Schiff mit
der Inschrift SYCSBI ZHCAIC wol ein Geschenk an einen Täufling vor-
constantinischer Zeit; ein halbes Elfenbein-Ei mit dem Brustbild zweier
Gatten, dem Monogramm i und der Umschrift DIGNITAS AMICORVM
VIVAS CVM TVIS FELICITER-4; endlich das bereits von uns erwähnte.
1 Vgl. zu dem Gegenstand, ausser der
Litberatur über die Diptychen (s. unten):
WVYATT Notices of Sculpture in Ivory. OLD-
FIELD A Catal. of specimens of ancient Ivory-
Cardings. Lond. (Arundel Soc.) 1856. W. MA-
SKELL A Description of the Ivories in the
South Kensington Mus. London 1872. J. O.
WESTWOOD A descr. Catalogmle of the Fictile
Ivories in the South Kensington Mus. With
an account of the Continental Colleotions of
classical und mediaeval Ivories. London 1876.
(Statistisches Hauptwerk, heute nicht mehr
genügend.) Real-Encykl. I 364 ff. 399 ff. D012-
BERT Zur Geschichte der Elfenbeinsculptur
(Repertorium für Kunstwissensch. Bd. VIII.
1885).
2 Dm Rossi Roma sotterranea III 595;
vgl. indessen ibid. p. 305.
3 Ibid. III 598.
4 BOLDETTI p. 514.