Volltext: Die hellenistisch-römische Kunst der alten Christen, die byzantinische Kunst, Anfänge der Kunst bei den Völkern des Nordens (Bd. 1)

Äßißllßalla 
der Künste und Wissenschaftem unverhüllt ausspricht 1. Wieland nennt er- 
bettelten' Putz einen gothischen, die hässlichen Gothen bilden ihm den Geefen- 
satz zu den Griechen, gothische und barbarische Zieraten gelten ihm wläich 
bei altgothischer Majestät denkt er an das Archiv des Reichskammerverichts 2, 
Lessing urteilt nicht freundlicher. Ihm sind die Werke deutscher Baumeister 
,u11geheure Massen von Stein, ohne Geschmack oder wenigstens in einem sehr 
kleinen Geschmack aufgeführt". Eine Geschmackslehra von 1799 meint- 
,Nur der ganz rohe und durch das Noinadische ihrer Lebensart bestimmte 
Geschmack der Araber brachte in dem, was man ein gothisches Gebäude nennt 
tulpenartige Linien zur Begrenzung der Körper in derbBaukunst an ' G0 ethes 
äääeissäßlfglnibiiäli" das Strassbuiäger Münster hat bekanntlich nicht nachgehalten, 
um, Ü,      
man  die äothikfiiäili Wiicißolialäi-Li Äfiiniu-sste  Ihn floh H?  
Sulpiz Boisseree zu einer günstigem Auffassuriig eläeiyälgfrillälellgss ter S16 durch 
Nicht anders, 'a n   P    
die Missachtung nicht blozghdiihältitlliilii: Zbanliitieeiiii 2261131158 m Fäimlgellcli, WO 
fallenden Renaissance sich rasch ausgebreitet hatt liliivor hle 0 ißnesen 
Kunsturteil verflachte, zeigt Montaigengs Beis  led lle sc nell sich das 
nach Michelangelois Tode nach Rom kam und doliiize y der daum Zwanzlg Jahre 
Gemälde seiner Bewunderung werth fand D w? e? 13865 Weh Raifaels 
für seine Zeit gelehrt und kunstsinni .Sah a" leng 1sc e Oyahst Evelyn, 
Bolognesen den Vorzug vor allen finde? S h l aien um 1640 uund gab den 
erklärte er für das Bäste, was er in RläInCaFl (ssnäiqnem Bäd Annibalf Caraccis 
Ein Franzüse Verlißh dieser Ansicht fast kanoniggliiizl Angeh erb liikt habe. 
Soufflot und Marigny reisten unter Ludwig 35V Snacäsigltäii, Odßlllll, 
Statirten die Superißrität der bolognesischen Schule über alle aiiadlerldn Glän- 
Erstem Buch, Welches das Product jener gemeinschaftlichen Reise wzii". bleld 
drei Menschenalter hindurch der Hauptführer der Franzosen (s oben B 11;) 
dessen Einiiuss sich Niemand entziehen konnte, der auf deniNamen eine; 
,homme d'esprit et de goüt' Anspruch erheben wollte. Es ist merkwürdig zu 
hören, wie Cochin über die von ihm bevorzugte Malerschule spricht. Dtflfch 
sie, meint er, habe die Malerei den höchsten Grad der Vollendung erreicht. 
Die römische Schule habe sich auf die einfache Nachahmung Rälfaels be- 
schränkt, der keineswegs der grösste Maler gewesen sei. Im Geeentheil 
verdanke man dem Carracci die höchste Erhebung und Vollenduziig der 
Malerei.    Raffael habe weder die grossen Effecte noch die Kunst eine 
grosse Composition zu beleben, noch diejenige, ein in allen Theilen ibenso 
wie im Ganzen befriedigendes Gemälde zu schaffen 4, gekannt u s W Die 
hl. Caecilia ist Cochin kaum einiger wegwerfenden Bemerkungen iwerth. Zur 
selben Zeit, wo Cochin diese Proben seines Kunsturteils gabound damit das- 
jenige seiner Landsleute so nachhaltig vergiftete, dass noch Chateaubriand 
während seiner Gesandtschaft in Rom sich als Anhänger seiner Meinungen 
bekennen konnte,  zur selben Zeit malte Raffael Mengs in S. Eusebio zu 
1 JABLONSKI Allg. Lex. u. s. w., herausg. 
v. SCHWABEN, I (1767), 351. Vgl. für das 
Folgende KREUSER Kölner Dombriefe S. 263. 
Manches Material betr. das Schwanken des 
Kunsturteils bietet auch K. WOERMANNS 
Schrift: Was uns die Kunstgeschichte lehrt. 
Dresden 1894. 
2 WIELAND Sämmtl. Werke (Lpz. 1795) 
Suppl. III, 152; IX, 233; X, 80; XIV, 126. 
170; XV, 338; XXIX, 214, u. s. w. 
3 LESSING Sämmtl. Werke IV, 317. 
4 Vgl. hierzu auch die für diesen Gegen- 
stand überhaupt Iesenswerthen Ausführungen 
in Rlds Epilogue ä Part chrät. II, 81 s. 
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