Jäinitßyßliääißlläi
des vierten,
Bildercyklen
Jahrhufidgrä
riums auch die Schlüssel gibt. Und wie eng ihr Zusammenhang mit Rom ist,
zeigt erst recht die sofort zu betrachtende Hauptleistung dieser gothischen
Kunst. Es sind die Mosaiken von S. Apollinare Nuovo. Diese Kirche Apolli-
War nach Rubens unter Theoderich erbaut und 504 geweiht worden; untermre Nlwvm
Bischof Agnellus (5533-5613) ward sie dem katholischen Cult übergeben und
reconoiliirt; seit die Reliquien des h]. Apollinaris (856) aus Classe vor den
Sarazenen hierher geflüchtet wurden, wurde die Kirche auch nach diesem
Heiligen genannt. Nach dem Pontificalbuch kann nicht zweifelhaft sein, dass
Bischof Agnellus Apsis und Wände der Basilika mit Mosaiken schmückte und
ein neues Paviment herstellte. Es wird darin hinzugefügt, dass man in dieser
Kirche in goldenen Mosaiken die Bilder des Kaisers Justinian und des Bischofs
Agnellus sehe, dass überhaupt an Deckenschmuck keine andere ihr gleich-
komme 1. Von dieser Pracht der Laquearia ist nun so wenig wie von dem
Schmuck der Apsis etwas übrig. Die jetzige Apsis, 856 erbaut, wurde im
Barockzeitalter umgestaltet, die alte Bedachung der Schiffe ging verloren
und das Hauptschiff wurde mit einer gefelderten Renaissancedecke eingedeckt.
Die noch erhaltenen Mosaiken bedecken, in drei Zonen geordnet, die Ober-
wand des Mittelschiifes. Die untere Zone, unmittelbar über den Arcaden-
bogen, zeigt an der Nordwand einen unter dem Vortritt der heiligen drei
Könige (Fig. 332) sich dem Throne Maria zu bewegenden Zug von einund-
zwanzig weiblichen Heiligen (Eugenia, Sevina, Anatolia, Victoria, Paulina,
Emerentiana, Daria, Anastasia, Iustina, Felicitas, Perpctua, Vincentia, Valeria,
Crispina, Lucia, Caecilia, Eulalia, Agnes, Agata, Pelagia, Euiimia), welchem
auf der Südseite ein ähnlicher, sich dem inmitten von vier Engeln thronenden
Christus zu bewegender Zug von sechsundzwanzig männlichen Martyrern ent-
spricht (Sabinus, Jacintus [Hyacinthus], Protus, Chrysogonus, Pancratius,
Vincentius, Polycarpus, Demiter, Sebastianus, Apollinaris, Felix, Nabor, Ursi-
cinus, Protasius, Gervasius, Vitalis, Paulus, Johannes, Cassianus, Cyprianus,
Cornelius, Hippolytus, Laurentius, Systus [Sixtus], Clemis [Clemens], Mar-
tinus). Die Frauen kommen aus der Hafenstadt Classis, die Männer aus der
Stadt Ravenna heraus. Ist die Wirkung dieser beiden Städteansichten auch
keine malerische, wie auf antiken und römischen Gemälden, so ist doch nament-
lich diejenige von Ravenna mit dem durch seine Inschrift gekennzeichneten
Palatium und der Kirchen S. Vitale u. s. f. hochinteressant. Die bestimmten
Angaben des Pontiiicalbuches stellen diese Processionen als Schöpfung des
Bischofs Agnellus, also als ein Werk der unmittelbar auf Justinian d. Gr.
folgenden Zeit dar; ebenso beschreibt es die Scene der Magier als solches 2.
Indessen ist gerade die letztere 1880 total restaurirt bezw. erneuert worden.
Die Eintönigkeit in den Bewegungen und Haltungen der die beiden Züge zu-
sammensetzenden Gestalten, das Fehlen jeglicher Modellirung in den Ge-
1 AGNELL. Lib. pont, ed. BACCHINI p. 123:
,Igitur reconciliavit beatissimus Agnellus
Pontifex inflva hanc urbem Ecelesiam s. Mar-
tini confessoris, quam Theodoricus rex fun-
davit, quae vocatur Coelum aureuln, tribunal
et utrasque parietes de imaginibus Martyrum
Virginunlque incedentium tessellis decoravit,
sufüxa vero metalla gypso aurea super in-
üxit, lapidibus vero diversis parietibus ad-
haesit, et pavimentum lithostratis mire com-
posuit. In ipsius fronte intrinsecus si aspexe-
Kraus, Geschichte der christ]. Kunst. I.
ritis Iustiniani Augusti effigiem reperietis et
Agnelli Pontiücis auratis decoratam tessellis.
Nulla. Ecclesia vel Domus similis in laquea-
ribus vel in trabibus isti. In tribu-
nali vero si diligenter inquisieritis, supra
fenestras invenietis ex lapideis litteris ex-
aratum ita: Theodoriczls Rex hanc Ecclesiaan
a fundamentis in nomine Donzini nosiri Iesu
Christa" fecitf
2 Die den Magiern beigesetzten 'Nainen
gehören einer sehr späten Restauration am
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