Bildercyklen
vierten
fünften
sechsten
Jahrhunderts.
ist, nämlich die dem Bilde beigegebene Personilication des Jordan, fehlt fast
immer auf den mittelalterlichen und spätern Bildern. Zudem ist die ganze
Gestalt des Herrn auf unserm Mosaik nach dem Urteil Cavalcaselles und
Strzygowskfs so stark restaurirt, dass man auf sie gar keine Schlüsse bauen
kann. Auch ich glaube mit Letzterm, dass der Kopf Christi ursprünglich
bartlos War und dass namentlich die {lache Schale, aus der Johannes das
Wasser gicsst, eine Zuthat sehr später Zeiten ist 1.
Man wird, was das Ganze dieser Decoration betrifft, dem von Bahn
gegebenen Urteil beitreten dürfen. ,Ein Vergleichß sagt er, ,dieser unteren
Mosaikornamente mit den schönen Blattgewinden des constantinischen Mosaiks
1i in Fonte
zu R-avenna.
in der Vorhalle des Lateranbaptisteriums in Rom zeigt freilich, dass dieses
ravennatische Werk nicht mehr auf der Höhe des Tages steht. Die Farben-
scala ist hier Weit geringer, die Modellirung des römischen Mosaiks zeigt
reichere Uebergänge, ist voller und plastischer behandelt; mitten in (18111
Rankenwerk erscheinen Kreuze, die einzelnen Zweige, in ihren Trennungs-
Pllnkten mit Knäufen versehen, sind schlanker und zierlicher gebaut, Blumen
und Kelche mit rothen Schatten Wachsen daraus hervor, es herrscht noch
ein völlig antiker Schwung in jenem constantinischen Werke, Während diese
CROWE und CAVALCASELLE, Deutsche
I 19. STRZYGOWSKI lkonographie
1 Vgl.
Ausgabe
der Taufe Christi (München
gegen Richter S. 11.
1sss)
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