Buch.
Sechstes
timents des ringförmigen und tonnengewölbten Umganges, die 1886 restaurirt
wurden; sie wiederholen sechs Sujets: eine Weinlese, inmitten deren ein
männlicher und weiblicher Kopf (man hat an Constantina, Constantins Tochter,
und Crispus gedacht), Blumen, Früchte, Vögel u. s. f. (vgl. Fig. 321). In
zwei etwas freier gehaltenen Feldern sieht man Eros und Psyche, in einem
andern Vögel und zwei Lämmer 1. Zerstört sind bis auf einige Reste auch die
Mosaiken der in der Umfassungsmauer angebrachten fünfzehn Nischen. Nur
die beiden Apsidalgemälde mit Moses, der das Gesetz von Gott empfängt, und
Christus zwischen Petrus und Paulus, jenem das Neue Gesetz ertheilend und eine
Schriftrolle mit DOMINVS PACEM DAT in der Rechten, sind uns erhalten 2.
Die Mosaiken von S. Costanza, um deren kostbarsten Theil uns ja freilich
ein unverantwortlicher Vandalismus gebracht hat, sind das glänzendste Docu-
ment dessen, was man die constantinische Renaissance genannt hat. Während
die biblischen Sujets gewissermassen ein Resume der bisherigen Katakomben-
kunst bieten, muthen uns die weltliche Decoration der zerstörten Decke und
ä , l34irä4räräzgfgyäv9vovev v
" x K F. "P- '22 419a
am w; M es w ms W ß
fävi Y: 342 ä g- 6, a:
M0 ß im" ä k? h. WJ
Cx-ßß" ßat 1 "m99 pg n m 1- f 04
e (X1 P. V 4. 934
xi f-M a. "ß cä f; -
ä) Q 1'" v Ei: 1.5.15: WVLJ g;
"w an" äß "P4741
Hi,
J, , v fVjä
Pi. V g: w "g L "Ä, M41.
1., xu .1? {auf f; 1- w. ßh
5x wmwlk z" " "ß
y ß xi
x. x .H v wg. x
ß y 2M: "W Yrw e_ v
m; Maß Mm x"
Mosaikdecoration von S.
Costanza.
(Nach Garrucci.
die Vendeinmien des Umgangs wie ein letzter Gruss der Antike an. Die
ganze Heiterkeit der Welt, die dem sterbenden Römervolk nunmehr immer
rascher entschwindet, spricht aus ihnen noch einmal zu uns; aber auch noch
die grosse, tolerante Auffassung einer christlichen Gesellschaft, die den Ueber-
gang zu dem ,Neuen Gesetz' nicht als einen Bruch mit dem Besten und
Schönsten, was das Alterthum überliefert hatte, ansah. Das Christenthum,
welches von den Gewölben von S. Costanza zu uns redet, hat sicher den ,Fall
der Antike" nicht verschuldet; wäre sie zu halten gewesen, der Geist des
Damasus und Ambrosius, des Theodosius und Augustin hätte sie gerettet 3.
1 GARRUCGI tav. 205. 206.
2 Ibid. tav. 207. PERATE Iiarchäologie
chrätienne Fig. 138. 139.
3 -Gegenüber der zum Theil durch GIBBON
begründeten Vorstellung, als ob das Christen-
thurn den Untergang des römischen Reiches
bedingt habe, muss jetzt auf die überaus
verdienstvollen Ausführungen GASTON Bors-
snsns (La B11 du paganislne. Paris 1891)
verwiesen werden.