Volltext: Die hellenistisch-römische Kunst der alten Christen, die byzantinische Kunst, Anfänge der Kunst bei den Völkern des Nordens (Bd. 1)

Die Bildercyklen 
vierten, 
und 
fünften 
sechsten Jahrhunderts. 
Weisen, heben wir hier nur diejenigen Schöpfungen hervor, welche für die 
Gesammtentwicklung der christlichen Kunst von besonderer Bedeutung sind. 
Die christliche Mosaikmalerei Roms beginnt gleich mit dem ersten noto- Mosaiken 
rischen Bau der constantinischen Zeit. Das Mausoleum der Constantia, V0" Rom- 
jetzt S. Costanza genannt (s. oben S. 353), bietet das erste Beispiel einer s_ Costanzu, 
umfassenden musivischen Decoration. Sie hatte sich in ihrer ganzen Pracht 
bis ins 17. Jahrhundert erhalten, WO der Cardinal Veralli die Mosaiken der 
Kuppel herabschlagen und durch Stucco ersetzen liess: eines der beklagens- 
Werthesten Beispiele des dem Barockzeitalter geläufigen Vandalismus. Was 
noch übriggeblieben war, ist durch eine unglückliche Restauration unter 
Gregor XVI (1836) zum Theil verdorben worden. 
In seinem ursprünglichen Zustand musste der Innenraum des Mausoleums 
einen köstlichen Eindruck hervorrufen. Die ganze Rotunde war durch die 
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Fig, 
Musivische Darstellung aus S. 
Gostanzn. 
(Nzmh Garrucci.) 
farbige Stein- und Emaildecoration belebt. Der Boden war mit einem weissen 
Marmorpaviment belegt, dessen schwarze Einlage eine Vendelnmia mit Genien, 
Vögeln, graziösen Weinranken darstellte. Weisser geaderter Marmor bedeckte 
die Arcadenbogen über den die Kuppel tragenden Säulen. Der Tambour war 
unten durch zwei Gürtel von Opus sectile ausgelegt. Das Hauptgemälde trug 
die Kuppel. Zu unterst sah man einen Teich oder Fluss, der durch das aller- 
liebste und heiterste Spiel von Genien, Vögeln, Fischen belebt war. Zwölf 
herrliche Karyatiden, die sich zwischen je zwei gewaltigen Tigern aus Akanthus- 
scheiden erhoben, trennten dieses fröhliche Schauspiel in ebenso viele Felder; 
oben entsprang diesen Karyatiden wieder neues üppiges Laub, untef dessen 
Schutz kleine biblische Scenen geordnet waren, von denen uns Ugonlo neun 
beschrieben hat (vgl. Fig. 320). Wir haben über diesen frühesten Uyklus der 
monumentalen Malerei aus dem constantinischen Zeitalter bereits zu Eingang 
dieses Buches das Nöthigste gesagt. Erhalten sind noch die clf Compar- 
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