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der Zeit bezieht. Beachtenswerth ist, was die Bauten des Severus angeht,
dass in seiner Taufkirche ein Bildniss des h]. Martin von Tours und des noch
lebenden Paulinus angebracht werden soll. Die Tituli votivi (die Bezeichnung
tritt hier zuerst auf) für die übrigen Kirchen von Primuliacum heben vor allem
den Parallelismus der beiden Testamente hervor:
Gleich den 'I'estan1enten der Kirche ist zwiefach die Halle;
Eine Quelle des Heils aber ist beiden zugleich.
Altes Gesetz bestätigt das neue, das jenes erfüllet;
Hoffnung das alte gewährt, Glauben das neue erzeugt.
Weiter war ein Titulus für eine Darstellung der Kreuzigung bestimmt.
Die Malereien seiner eigenen neuen Felixkirche beschreibt dann Paulinus (immer
in Ep. XXXII) also:
,Sie ist mit heiligen Reliquien der Apostel und Martyrer innerhalb des
Chors, unter dem Apsidalbogen (inter apsidem trichora sub altaria, vgl. unten),
ausgestattet und nicht bloss durch die dem seligen Felix erwiesene Ehre
ehrwürdig. Dem am Boden und an den Wänden mit Marmor bedeckten
Chore gibt ein mit Musivarbeit täuschend bemaltes Gewölbe (camera wmsiva
illusa) ein heiteres Aussehen." Die Malerei wird durch folgende Verse erläutert:
Im vollen Geheimnisse strahlt die Dreieinigkeit:
In des Lammes Gestalt steht Christus, des Vaters Stimme donnert vom Himmel.
Und in Taubengestalt schwebt herab der Heilige Geist.
Das Kreuz umgibt im hellen Kreis die Krone,
Und dieser Krone Krone sind die Apostel,
Deren Bild ein Taubenchor darstellet.
Die heilige Dreieinigkeit einigt sich in Christo,
Der in sich vereinigt der Dreieinigkeit Eigenschaft.
Als Gott bezeichnet ihn des Vaters Stimme und der Geist;
Kreuz und Lamm bezeugen als heiliges Opfer ihn,
Und Purpur und Palme zeigen an Reich und Triumph.
Auf dem Felsen stehet er, selbst der Kirche Fels,
Aus welchem hervorgehen vier rauschende Quellen,
Die Evangelisten, Christi lebendige Ströme 1.
,In dem untern Kreise (balteo) aber, wo ein eingefügter Rand von Gips
Wand und Gewölbe verbindet, aber auch voneinander scheidet [also ein Friesl],
bezeichnet folgende Inschrift die unter dem Altare niedergelegten Reliquien
der Heiligen:
Fromme Gesinnung und heiligen Glauben und Glorie Christi
Bringt in Gemeinschaft hier mit den Bekennern das Kreuz.
Nur ein Spänchen vom Holze des Kreuzes ein köstliches Pfand ist:
Denn in dem kleinen Stück steckt schon die völlige Kraft.
Dieses köstliche Gut, von Helena's heiligen Händen
Hin nach Nola gebracht, stammt von Jerusalem ab.
Doppelte Ehre für Gott verhüllen diese Altäre:
Sie vereinen das Kreuz mit apostolischem Staub.
Herrlich einen sich hier mit dem Kreuz die Gebeine der Frommen;
Wer fürs Kreuz hier starb, Iindet im Kreuze die Ruh!
Litteratur noch das, was sich in Wirklichkeit
erhalten hat. Nichts ist irrthümlicher als die
Vorstellung, die von Pa-ulin beschriebenen Bau-
ten seien völlig zerstört worden. Ueber die
noch erhaltenen lnsehriften s. MOMMSEN G. I. L.
Eine erschöpfende kunstarchäologische Be-
arbeitung Nohwfs gehört vorläufig noch zu den
Desiderien der Kunstgeschichte. Das Apsis-
mosaik der Ivelixbasilika hat WICKHOFF (Rö-
mische Quartalschrift III 158) reconstruirt.
1 WICKHOFF (Römische Quartalschrift III
158) hat die Uebereinstimmung dieses Apsi-
dalgelnäldes mit demjenigen von S. Apollinare
in Glasse bei Ravenna nachgewiesen.