Volltext: Die hellenistisch-römische Kunst der alten Christen, die byzantinische Kunst, Anfänge der Kunst bei den Völkern des Nordens (Bd. 1)

Buch. 
Fünftes 
und Diakonen auch von solchen Ambonen herab predigten, sagt uns Augu- 
stinusl und erzählt uns Sokratesg vom lil. Olirysostomus; auch die Sänger 
fanden zuweilen darauf Platz 3, besonders bei so grossen Ainbonen wie in der 
Hagia Sophia; seit 610 wird auch die Krönung byzantinischer Kaiser auf dem 
Ambon dieser Kirche erwähnt. Der Ambon, oder wo deren zwei waren, die 
Anibonen lagen in der Regel innerhalb der Presbyteriumsscliraiiken, die sie 
rechts und links begrenzten oder deren Abschluss sie bildeten, nicht im 
Mittelschiff (wie HOLTZINGER a. a. O. S. 171 angibt); die Aufstellung in 
letzterm kann nur als Ausnahme gelten, wie z. B. in der Kirche zu Stagons- 
Kalabak 4. 
Au den Ambon und das Bema stiess in einigen Kirchen ein Raum an, 
den man Solea (Qlanläu, auch Zruiarlg, Xzulsüg u. s. f.) oder Linzmare nannte_ 
Holtzinger halt ihn für einen über den Boden der Kirche bedeutend erhöhten 
 Gang, eine Art von Isthmus, 
   der also den Ambon mit 
 dem Presbyterium verbun- 
Tii"   den hätte. Wahrscheinlicher 
 dünkt mir auch jetzt noch 
  die Annahme 5, dass die Solea 
     315,1  identisch war mit dem für 
 1514i    äljßäriiliiäit die Magistratspersonen, dann 
   i; MTWW. auch die niederen Kleri- 
iliwvilälitßillp  _ ker bestimmten Raum ausser- 
  halb des Presbyteriums und 
 iflijiilllllllltlli"  ,iI seiner Schranken (Senato- 
Q  1 yiiiiiirqiiiyi-igia:litt  rium), hier empfingen auch 
j,  wiliiijt  Näwtßi, die laisirten Geistlichen die 
ß-i  ililli   Conmwnion. Diesesoiea lag 
 ä,   um einige Stufen höher als 
l  das Schilf, wie aus einei. 
 ilyiräijiiijllllfffaiii,Ii; I. Aeusserung des Hieronymus 
   hervorzugehen scheint' in 
  Constantinopel war die Solea 
   i  der Hagia Sophia mit kost- 
Fig. 316. Katliedra des 1.1. Petrus in  Peterskirche. barem hllntfarbigcn Stein 
ausgelegt. Damit ist nicht 
ausgeschlossen, dass, wo der Ambon frei stehend und ins Mittelschiff gerückt 
war, der ihn mit dem Presbyterium verbindende Gang ebenfalls Solea ge- 
nannt wurde. 
Der Grundriss des Ambon war entweder kreisförmig (wie bei dem des 
Agnellus in Ravenna) oder polygon (Wie in Thessalonich); in letzterm Fall 
waren die Seiten von Säulen bestellt. Das Podium trug eine Brustwehr, deren 
Seiten wir uns mit Symbolen, Monogrammen oder historischen Reliefs ge- 
schmückt zu denken haben. Schon Constantin d. Gr. soll einen mit kost- 
barem Marmor und silbernen Platten ausgelegten Ambon in Verbindung mit 
den Cancelli in S. Lorenzo fuori le mura hergestellt haben 6. Indessen halte 
1 Serm. XXII. XXIX. 
2 Hist. eccl. VI 5. 
3 Conc. Laodic. o. 15. 
4 FLEURY 1. c. III pl. 181. 
5 Vertreten in Real-Encykl. I 125. 
6 Lib. pontif. in Sylv., ed. DUCHESNE I 181.
	        
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