Fünftes Buch.
Kathedra unterzubringen 1. Meist stand aber dieselbe frei, in einzelnen Fallen
war ein Baldachin über sie gedeckt (Fig. 314) wie in Grade und in Torcello,
wo die Subsellien und die Kathedra mit ihrer durch ein Kreuz geschmückten
Rücklehne noch erhalten sind, während die Bedachung fehlt (vgl. die Restaura-
tion bei FLEURY l. c. II pl. 158; unsere Fig. 315 gibt nach HOLTZINGER a. a. O.
S. 164 die Totalansicht). Einige andere Bischofsstühle aus Marmor sind durch
vegetabilisclie und animalische Ornamentik (Greifen, Löwen, Rosetten u. dgl.)
geschmückt: aller Wahrscheinlichkeit nach antike Sellae welche zu christ-
lichen Zwecken verwendet wurden; so diejenige in S. Gregorio, in S. Pietro
in Vincoli, S. Stefano Rotondo, in S. Apollinare Nuovo 2. Auch trifft inan Sessel
mit durclibohrtem Sitze, die
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Fig. 314. Kathedra aus Grado.
in Ravenna (s. unten) kann
als ein für seine Zeit (6. Jahrhundert) liochbedeutsames Kunstwerk bezeichnet
werden. Die meisten Bischofsstühle der Zeit werden sich um so grösserer
Einfachheit erfreut haben, je mehr die von Augustin und Athanasius bezeugte,
übrigens schon im ,Pastor' des Hermas erwähnte Sitte, die Stühle mit Decken
zu verhängen, aufkam.
Schon die Kathedra des Maxiniiaii war ein beweglicher Sitz, der ohne
Zweifel auch an die Cancelli gestellt wurde, damit der Bischof von dort aus
predigen konnte. Seit der Einführung der Ikonostasis musste eine derartige
1 Real-Encykl. I 130.
2 FLEURY 1. c. II pl. 149 s.
3 MONTFAUCON Itin. ital. p. 137.
4 Bekannt ist die Beziehung, in welche
diese Sellae perforatae zu der Entstehung der
Sage von der Päpstin Johanna traten. Siehe
DÖLLINGER Papstfabeln 2 S. 40, dessen Er-
klärung auch heute noch festzuhalten ist.