Volltext: Die hellenistisch-römische Kunst der alten Christen, die byzantinische Kunst, Anfänge der Kunst bei den Völkern des Nordens (Bd. 1)

Fünftes 
zuweisen 1. Indessen dürfte sich für das Abendland nur die Aufstellung von 
vier oder sechs Säulen, welche den das Bema oben abschliessenden Architrav 
(Trabes) trugen, erweisen lassen. Das War ja in einem gewissen Sinne eine 
Ueberleitung zu der byzantinischen Bilderwand, aber diese selbst zu adoptiren, 
hat man sich im Abendland nie entschlossen; eine so vollständige Fernhaltung 
der Gläubigen von dem Anblick der heiligen Handlung hat dem Occident nie 
beliebt, und es lässt sich auch dafür der Lettner der romanischen und gothi- 
sehen Epoche nicht anführen, denn wo ein solcher den Chor abschloss, war 
für das Volk unter dem Lectorium ein eigener Altar aufgestellt. 
Verfehlt ist auch die von Fleury versuchte Herleitung der Ikonostasis 
aus anscheinend ähnlichen Motiven der Coemeterialarchitektur 2. 
Beispiele jener Anordnung von Säulen aus dem 9. Jahrhundert bieten 
uns die freilich nicht mehr erhaltenen der Grabeskirche zu Jerusalem 3, in 
 h       'l'i'l'iifi' v" 
 lhliw  J- yxVxviTWußcmlxaluxXumXvmvly h, '  F1 
 üxiq"   1' m  
ff  fing [Müll I W   
 Q1  s]  {o u, x    
 M ä   
  h? , {II 11:6:  x    l 
 im uwvw    MM   H   
iguäjiaHii'inbiliilwki w; [V   wir 
S1 ß  N N ßiäy."  
 Mßgglßlhygäiii?     m11 w. 
qßyrjgß, n: Älllmfillgiäül  an   w: '11 
1' v5'fißüäißr"mäTiiß;  r; Irälilä   ä-MJ üäii , 
1' y w Fßla" "I  Vlllßvllij jyääaägäää Ä b:    w U 
  
Prosbyteriumssäulcn im Dome zu Torcello. 
S. Peter (Nachbildung auf dem Fresco der Sala Costantina im Vatican) 4, 
S. Paul, S. Giovanni im Lateran. In Ravenna soll eine ähnliche Aufstellung 
von vier silbernen Säulen sich in S. Giovanni Evangelisten befunden haben. An 
Pracht übertrafen die meisten übrigen die vier Porphyrsäulen der Stephans- 
kirehe zu Gazaö und die zwölf Säulen am Presbyterium der Sophienkirche 
zu Constantinopel ß. Noch erhaltene Säulenaufstellungen dieser Art besitzen 
Torcello (7. Jahrhundert; Fig. 312) und, wol aus späterer Zeit, die Kirchen 
1 Vgl. HOLTZINGER a. a. O. S. 153, welcher 
indessen den völligen Verschluss als etwas 
der morgenländischen Kirche Besonderes dar- 
stellt. Weiter geht J. v. SoHLossER (Beitr. 
zur Kunstgeschichte aus den Schriftquellen 
des frühen Mittelalters [Wien 1891] S. 641i, 
Sitzungsberichte der k. k. Akademie der 
Wissenschaften Bd. CXXIII).  FLEURY 
l. c. III 105 s. 
2 Vgl. HOLTZINGER a. a. O. 
8 EUSEB. Hist. eccl. X 4; fraglich. 
4 Lihpontif. ä 16. Vgl. FLEURYI. c. 111110. 
5 Cnomo. in Marc. II 115. 
6 PAUL. 811.. v. 686 sq.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.