Fünftes
Steinbau und die Unkenntniss der feineren Formen, welche die Holzsculptur
mit sich brachte, bedingt. Demgemäss ist die äussere Erscheinung der Bau-
werke ernst, ruhig. Man sucht den imposanten Eindruck derselben durch
wirksame Facaden zu verstärken, die sich in einer gewölbten Vorhalle und
in Säulenloggien öffnen. Thüren und Fenster haben bald geraden Sturz, bald
sind sie in Rundbogen geschlossen. In der Behandlung der Apsis tritt uns
eine merkwürdige Ungleichheit entgegen. Entweder ummantelt man sie völlig
oder man stellt sie mit Absicht heraus, indem man, ganz im Gegensatz zu der
sonst bei der altchristlichen Basilika herrschenden Einfachheit und Schmuck-
losigkeit des Aussenbaues, ihre Aussenilächen durch Rundbogen und Colonnetten
belebt und sich auf diese Weise der in der romanischen Baukunst des Rheines
beliebten Entwicklung nähert. Das herrschende Ornament sind der Akanthus
und die Weinrebe, deren symbolisch-christliche Bedeutung hier wie in Ravenna
durch das Monogramm Christi, durch Vasenl mit Pfauen u. s. f. angedeutet
oder gehoben ist. Mit solch ornamentirten Gesimsbändern werden jetzt auch