Altchristlichg
der Doppelkirche zu Ephesus die vordere Kirche wol gewölbt, die hintere,
dreischiffige, aber eine ungewölbte Säulenbasilika mit Apsis zwischen zwei
rectangularen Ausbauten 1. Die Basilika am Kassabafluss stimmt im Grund-
riss mit derjenigen in Ancyra überein 2. Zerstört sind die constantinischen
Stiftungen zu Heliopolis in Phrygien und zu Nikomedien in Bithynieng.
Die von Texier beschriebenen Kirchen in Trapezunt werden dem spätern
Mittelalter zuzuweisen sein.
Auch die Krim hat bei Sebastopol die Ruinen mehrerer altchristlichen Krim.
Basiliken aufzuweisen 4.
In Armenien bezw. Kaukasien bietet Pitzunda ein dreischifiiges Armenien.
Oblongum mit zweistöckigen Abseiten, drei Apsiden und einer Kuppel über
der Kreuzung, doppelkantigen Pfeilern und Resten der mit runden Löchern
durchbohrten Fensterplatten 5. Abweichend ist wieder die Anlage in Ibrim,
wo auf dem höchsten Punkte der Stadt eine fünfschiftige quadratische Kirche
liegt, die im Mittelschiff Säulen, in den Abseiten Pfeiler hat, des Querschiffes
und der Vorhalle entbehrt und sich durch drei der Apsis gegenüber liegende
Portale öffnet; zu dem südlichen derselben führt ein Treppenhaus (ob zu
einer Empore?) 6.
Die Kirche der Verklärung auf dem Sinai, innerhalb der Ring- Sinai.
mauern des Hauptklosters, ist eine unter Justinian d. Gr. erbaute dreischifiige
Basilika, deren weit auseinander stehende Archivolten auf korinthisirenden
Granitsaulen ruhen 7.
In Palästinas begegnen wir zunächst der Geburtskirche in Beth- Palästina.
lehem, deren erster Bau ca. 820 von Constantin herrührt, deren Umbau an-
geblich (ca. 530) auf Justinian zurückgeht. Man halt die kreuzförmige, fünf-
schifüge Anlage mit ihren drei abgerundeten Armen noch für alt, Sepp9 be-
streitet sogar den Neubau unter Justinian 10. Zerstört sind die Kirchen in
Gaza, von denen die dreischiffige Basilika mit ihren zweistöckigen Abseiten
durch Choricius von Gaza 11 unter Justinian erbaut war; die des hl. Sergius
war ein mit Kreuzgewölben bedecktes, dreischifüges Langhaus, dessen Be-
Schreibung uns der nämliche Choricius hinterlassen hat 12.
In und bei Jerusalem hatte Constantin mehrere Kirchen gegründet.
S0 im Thale Mambraß; so auf dem Oelberg die Auffahrtskircheu;
1 Vgl. den Grundriss bei Hüßsou S. 82,
Taf. 30 8- 9 (Restauration nach Bock). W001)
Discov. at Ephesus p. 600. J. P. RICHTER
im Beibl. zur Zeitschrift für bildende Kunst
XIII (1877) 43. ,Academy' 1878, N0. 325.
2 Hüßscn S. 81, Taf. 32 3-4.
3 Eusma. Vita Const. III 53. 50. CIAM-
PINI p. 178.
4 Hüßscn S. 76. KOEHNE Descr. du
Musee Kotsehoubeg I 447. DE Rossl Bull.
1871, p. 133. Beibl. zur Zeitschr. für
bildende Kunst 1879, Nr. 4, S. 60. ,Aca.-
demf 1879, Oct. 18, p. 292.
5 Dußors m2 Mourmmnmnx Voyage en
Caucase etc. Paris 1843. Hüßscn S. 87.
6 GAU a. a. O. Taf. 53.
7 P0000111: Reise in das Morgenland. Lond.
1842-1845. HÜßscH S. 85.
S UNGER Die Bauten Constantins am hei-
ligexl Grab u. s. w. (in ERscH und GRUBER
Eucykl.). DE Rossl Bull. 186-5, p. 81 sg.
D11 Voeüxf: Les öglises de 1a 'I'erre-Sainte.
Paris 1860. BÄDEKER-SOCIN Jerusalem und
Syrien. Lpz. 1875.
9 Jerusalem und das hl. Land I1 433.
1" Hüßscu S. 27. 76, 'l'af. 5 3- 4. DE Rossl
Bull. 1872, p. 139. CIAMPINI De sacr aedif.
p. 150.
11 Choricius Orat, ed. BOISSONADE (Paris
1846) p. 118. Vgl. Hüßscn S. 84.
12 Cnomcnrs Orat. in Marcian. I. Vgl.
JOH. DRÄSECKE Der Sieg des ChristentlIums
in Gaza (in LUTHARDTS Zeitschrift für klrch-
Iiche WVissenschaft I [1888] 20,40).
13 EUSEB. Vita, Const. III 53. NICEPII.
CALL. VIII 30. CIAMPINI p. 163.
14 SULP. SEV. Chron. II c. 33. CIAMPINI
p. 163.