Altchristlich 0
Baukunst.
Apsis ihre alte Breite gelassen, dafür aber zur Unschädlichmachung der Mass-
diiferenz zwischen ihr und dem Mittelschiff ein nach aussen nicht hervor-
tretendes Querhaus eingeschoben 1.
Bei S. Giovanni e Paolo in Clivo Scauri, einer bereits 499 auf
dem Symmachus-Concil erwähnten, im 12. Jahrhundert umgebauten und später
modificirten Kirche, ist der Glockeuthurm noch altchristlich 2.
Ueber die Baugeschichte der Basilica Liberiana (S. Maria ad
Nives, S. Maria M aggiore) werden wir weiter unten ausführlicher zu
sprechen haben. Die Ansichten weichen auch heute noch auseinander über
die Fragen, 0b Liberius einen Neubau geschaffen (zwischen 352-366) oder
die vorhandene Basilica Sicinina nur zur Kirche umgebaut habe, und welchen
Antheil Sixtus III (432_440) an dem Ausbau oder der Itestauration der
Kirche nahm. Hübsch3 war der Meinung, dass die noch bis zum Haupt-
gesims erhaltenen alten Mittelschiäsmauern mit ihrem sorgfältigen Backstein-
werk, der Triumphbogen, vielleicht auch die vordere Stcinwand und die jetzt
verhüllten Umfassungsmauern der Seitenschiffe, jedenfalls auch die herrlichen
44 antiken Säulen dem Liberianischen Bau angehören, während Apsis und
Transept später sind 4.
Auch S. Lorenzo fuori le mura (in Agro Verano; Fig. 254), an der Via
Tiburtina und dem Coemeterium der hl. Cyriaca eingebaut, führt nach dem
Lib. pontif. seinen Ursprung auf Constantin d. G1". zurück, dessen Zeit Hübsch 5
ausser der Gesammtanlage noch die schönen zwölf Marmorsäulen zuzuschreiben
geneigt ist. Den Ostbau dieser aus zwei Anlagen zusammengewachsenen
1 Vgl. auch CIAMPINI De aedif. p. 116.
DE ROSSI Bull. 1868, p. 15; 1872, p. 37 sg.;
1875, p. 125.
2 Hüßscn Taf. 36. DE RossI Bull.
1872, p. 106; 1873, p. 36-41.
Kraus, Geschichte der christl. Kunst. I.
3 S. 10, Taf. 934.
4 Vgl. Dnmo Taf. 17 e. 19. 23. PAUL. A S. AN-
unus Basil. S. M. Maior. Descript. Romae 1721.
Die Ansichten bei PIRANESI Vßdlltt! di R-oma.
5 S. 49 f., Taf. 172-3. 181-2.
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