Fünftes Buch.
Xeno-
dochien
manin, Kalat-Seman, wo der Säulenheilige Simeon predigte, El-Barah 1, Kerbet-
Has 2, getroffen. Pilgerhäuser (Xenodochien) werden speciell von Paulinus N0-
lanus (Poem. XXVII 449) und neben St. Peter und S. Lorenzo fuori le mura im
Liber pontificalis erwähnt. Umfangreiche und wohlausgestattete Gebäudecom-
plexe dieser Art waren vor allem die von Basilius d. Gr. 369 bei Caesarea 3 und
das von dem Zeitgenossen und Freund des hl. Hieronymus, Pammachius, in Porto
begründete Xenodochium, dessen Ruinen in unserer Zeit wieder ausgegraben
wurden 4. Neben den Xenodochien gab es Armen- (Ptochotrophia) und Kranken-
häuser (Nosokomia), Waisen- und Findelhäuser (Orphanotrophia, Brephotrophia),
Verpflegungshauser für Greise (Gerontocomia) und andere Wohlthätigkeits-
anstalten 5. Auch Bäder (Balnea) finden wir nicht selten erwähnt; sie waren
theils liturgischen Zwecken gewidmet, und in dieser Hinsicht waltete ein Zu-
sammenhang mit den Taufkirchen; theils waren es Armenbäder, wie deren
speciell an den grossen Basiliken bei St. Peter und am Lateran angelegt
waren 6. Dass auch in den Zeiten nach Constantin die Wohnung des Bischofs
und seiner Kleriker in dichter Nähe der Basilika gewählt wurde, kann nicht
zweifelhaft sein. Es hängt gewiss damit die Uebung zusammen, die wenigstens
für Africa bezeugt ist, die Basilika nach dem Namen des Bischofs zu nennen.
In Rom tritt uns das erste Beispiel einer derartigen Bischofswohnung, zu-
gleich der erste Anfang des vaticanischen Palastes in der Episcopia entgegen,
welche nach Lib. pontif. II 262 der Papst Symmachus rechts und links von
der Petersbasilika errichtete. Die Behausung der Geistlichen ist unter der
Bezeichnung jedenfalls einbegriifen. Die Monaster-ia, welche anderwärts neben
den Basiliken erwähnt werden, wie bei S. Lorenzo fuori le mura (s. oben),
sind ohne Zweifel auch Wohnungen für die dienstthuenden Kleriker. Die Pere-
grinatio der Silvia (um 380) spricht ebenfalls (p. 11. 16) von Monasteria,
welche bei den Basiliken angelegt waren, wobei man angesichts der in dem-
selben Actenstück bezeugten Entwicklung des Mönchslebens im Orient ebenso
an eigentliche Mönchsklöster wie an Wachtstuben denken kann 7. An wirk-
liche Klöster wird man bei den von Leo I bereits begründeten, später auf
drei vermehrten Monasteria bei St. Peter vielleicht zu denken haben 8. Als
Monasteria.
1 Vgl. Grundriss bei DE VOGÜE I 93 s. pl. 51 s.
HOLTZINGEB Altchristl. Architektur Fig. 139.
2 DE Voeüiä La Syrie centrale pl. 54.
HOLTZINGER a. a. O. Fig. 140.
3 Gnne. NAZ. Orat. XXX in laud. Basil.
4 DE Rossl Bull. 1866, p. 40 sg. 99 sg.;
1868, p. 27. 33. 77. 79.
5 Vgl. Real-Encykl. II 994 f.
8 Lib. pontif. I (ed. DUCHESNE) 503.
504; II 28. Aelter waren die Stiftungen
des Damasus (balneum iuxta titulum; ibid.
I 213), des Papstes Hilarus (,fecit monaste-
rium ad s. Laurentium et balneurn et alium
sub aäreß ibid. I 245), des Papstes Sym-
machus, 498-514 (,apud s. Puulum post
absidam aqualn introduxit, ubi et balneum
a fundamento fecilf, ibid. I 262). Man vgl.
ferner EUSEB. Hist. eccl. X 4 (Kirche zu
Tyrus); Vita Const. IV 59. PAUL. NoL.
Ep. XII 31; Natal. IX 10. Cod. Theodos.
Iibri IX tif. 45. Das Bad bei St. Paul
ist noch durch eine Inschrift bezeugt (REINES.
p. 1001, n. 442). Ueber den Zusammenhang
der Bäder mit den Taufkirchen s. RIGCI ]l
battisterio di S. Giov. in Fonte etc. p. 1 sg.
Ueber die ganze Materie PACIAUDI De sacris
christ. balneis 2 (Romae 1758), wo, p. 58,
aus einer Miniatur von S. Paolo in Neapel
die Darstellung eines Bades gegeben ist:
man sieht da, drei Kleriker im Wasser, jeder
mit seinem Balneatoi- zur Seite.
7 Peregrinatio Silviae (edid. GAMURRINI,
2Romae 1888) p. 16: ,sic tamen per
heremum, ut cata mansiones [man beachte
die für den 'l'erminus technicus ,Katak0mben'
interessante Bezeichnung monasteria sunt
cum militibus et praepositis, qui nos de-
ducebant semper de castro ad castrnmf
ß Lib. Pontif. I 238: ,Hic constituit mo-
nasterium apud s. Petrunf, wozu die Hand-
schrift E.: ,qua.e nuncupatur ss. Iohannis et
Pauiif. Ausser diesem gab es 732 die Klöster