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vergessen, dass, was diese Lösung an ernster Würde und Gesetzmässigkeit
darangibt, sie an Anrnuth und Frische gewinnt. Das tritt uns kaum in
ursprünglicherer Erhaltung eines Basiliken-Ensembles so entgegen wie in
S. Apollinare in Classe (Fig. 227), wie denn überhaupt Ravenna es ist, wo
sich die Archivolte am entschiedensten geltend macht, Während in Rom der
Architrav noch vorherrschend ist und im Orient (so in Dana in Syrien, vom
Jahre 540; in der Justinianischen Burg zu Edessa) statt der rundbogigen
Volte sich der gestelzte und der Hufeisenbogen bereits melden, der bei den
Arabern zu so grosser Beliebtheit gelangte.
Den Gewölbebau hat die altchristliche Kirchenbaukunst trotz des in
der Basilika des Maxentius gegebenen Beispiels nicht aufgenommen. Sie deckte
ihre Schiffe ausschliesslich mit einer flachen Decke ein oder gab dem Lang-
liaus einen offenen Dachstuhl.
Ewige .0, K 1 Letzteres scheint im alten Italien
Wijßllilln, jllliitfig,ji gh etwas Gewolmliches gewesen zu sein,
a! indem man annimmt, dass erst nach
der ZerstörungKarthagds vergoldete
i: eine F elderdeeken in den_ Tempeln auf.
qlilxplh, qwprgk. kamen 1. Da die antike Architektur
es liebte, _1hre Constructionen in allen
ihren Theilen unverhüllt zu zeigen, so
M: musste, wie Schnaase (a. a. O. III 49)
i bemerkt, der offene Dachstuhl den
Alten geläufig sein. Bei reicher lilai-bung
und Vergoldung des Balkenwerkes
brauchte er auch nicht unschön zu
i; sein oder nothwendig den Eindruck der
iiillwf Armut und Nüchternheit zu machen.
Dass er 111 Africa üblich war, geht
im Opfers
sie ilijä i Ihr" V01" (I; 18). Von seiner Wirkung
"l geben Jetzt noch S. Balbina in Rom,
von späteren Bauten die Dome von
l Messina und Monreale, S. Miniato bei
h! ü M. i-il Florenz eine Vorstellung.
lg. Fig. 226. Säulciiapitcll und Kämpfer aus der Herculcs- Im übrigen bewahrte flache
Basilika zu Ravenna. Holzdecke ihre Alleinherrschaft,
(Aus Halllll)llgisiläägrfkägßitääzgi-BIÄIÜÜHÄEÜESSCHXVUUI Syrien ausganommen, WO der Mangel
b an Holz zu Steindeckungen zwang und
damit grössere Massenhaftigkeit und Dichte der Stützen bedingte und dem
ganzen Bau einen schwerfälligen Charakter aufdrückte. Der altchristliche
Architekt spannt aber nicht eine einfache, prosaische Bretterwand über sein
Schiff, sondern es ruhen auf Mauern und Consolen sich kreuzende Balken,
deren Zwischenräume (Oassetten, Vertäfelungen) durch Bretter vertäfelt werden
(Lacunaria, Laguearia, welcher Ausdruck aber auch von der ganzen Felderdecke
gilt). Die reiche Vergoldung dieser Decken wird uns bereits aus den Tagen
Constantins gemeldet, und zahlreiche Kirchenschriftsteller wissen von dem
PLIN.
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