Volltext: Die hellenistisch-römische Kunst der alten Christen, die byzantinische Kunst, Anfänge der Kunst bei den Völkern des Nordens (Bd. 1)

Baukunst. 
Altchristliche 
zu Gustun in Nubien (GAU Taf. 53), die Basilika der hl. Symphorosa an 
der Via Nomentana, die Basilika des Pammachius zu Porto (Fig. 220), 
W0l noch der Bau von 3981, die Basilika des Reparatus zu Orleansville, 
von 325. In syrischen Kirchen, wie Schakka, Tafkha und Ruweha (Fig. 221), 
sehen wir Pfeiler bereits als Träger von Transversalgurten verwendet. 
Stützenwechsel, d. h. Alterniren von Pfeilern und Säulen, findet sich 
nur in einem Falle, der Demetriuskirche zu Thessalonich, und auch da "wird 
dies Motiv nur auf zufälligen Anlass zurückzuführen sein. Sonst wird, wie 
bemerkt, nur die Säule (Columna) als Stütze angewendet, d. h. eine dem 
antiken Bausystem entlehnte, nach einem bestimmten Typus gegliederte senk- 
rechte eylindrische Stütze, deren Haupttheile der Fuss, der Schaft und der 
Knauf sind. Der Säulenfuss ist aus einer Platte oder einem Würfel 
(Plintlzzis) als Untersatz (Piedestal, Stylobates) und der aus mehreren runden 
Gliedern zusammengesetzten Base gebildet. Der Schaft (Scapzes, Füt) ist der 
eylindrische Haupttheil der Säule, der sich in der antiken Kunst von unten 
nach oben etwas verjüngt und nach der Mitte zu leise anschwillt. Der Knauf 
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Basilika 
oder das Capitcll ist der obere Saulenkopf, auf welchem das Gebälk auf- Capaeue, 
lagert. Dass man bei dem christlichen Basilikenbau auf die Beschaffung präch-  
tiger Marmorsäulen nicht Weniger als in der profanen. Kunst bedacht war, b 
zeigen einerseits die Anordnungen (lonstantins d. Gr. 2, anderseits die erhaltenen 
Beispiele von S. Sabina und anderer Kirchen. Das Sinken des öffentlichen 
Wohlstandes, der Niedergang des Handels und Imports mussten dann freilich 
seit dem 5. Jahrhundert den Marmor theuer und selten machen, und es be- 
greift sich, dass die Baumeister unter solchen Umständen sich gerne der 
Reste antiker Gebäude, namentlich der Tempel, bedienten, um ihre Kirchen 
auszustatten. Es ergaben sich daraus natürlich mancherlei Ungleichheiten. S0 
sieht man in S. Maria in Trastevere Säulen verschiedenster Ordnung, in S. Maria 
in Araceli gelblichweisse ionische Marmor-Säulen zwischen dunkelrothen Granit- 
schäften stehen. Der Verschiedenheit in den Massverhältnissen musste da 
manchmal durch Verstiinnnelung der übernommenen Spolien abgeholfen werden; 
aber man bemerkt auch abgesehen von dieser Nüthigung", z. B. in dem ver- 
1  
Vgl. 
Kraus, 
1866, p. 103. 
ichte der christl. 
Bull. 
Gesch 
Kunst 
EUSEB. 
Vita 
mst. 
31. 
19
	        
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