Alisbristlißhß
gewinnen wir erst durch das Studium der Sarkophage. Erst hier zeigt
sich, zunächst in der Composition, ein gewisser selbständiger Geist, in der
Ausführung ein Vermögen, welches sich mit den gleichzeitigen Arbeiten der
profanen bezw. heidnischen Sepulcralkunst vergleichen lasst und Welches diesen
Vergleich sehr gut, ja siegreich besteht.
Es kann, so anziehend der Gegenstand auch ist und so vielfach derselbe Art der
die kunstarchäologischen Fragen berührt, hier nicht näher auf die Todten-
bestattung bei den alten Christen im allgemeinen und auf ihre Details ein-
gegangen werden1. Das Nothwendigste ist bereits in dem Abschnitt über
die Katakomben gesagt worden. Wir haben gesehen, dass die Beisetzung
der Leichen entweder sub die, d. h. in Grabfeldern ähnlich unseren heutigen
Kirchhofanlagen, oder in unterirdischen Krypten, Katakomben, geschah, In
dem einen wie in dem andern Fall waren die Formae und Loculi für die
einzelnen Leiehen deeeh einen geelä"
förmigen Ueberbau, bezw. urci
Ziegelwände geschieden (vgl. Fig.
mmmuuullll 190). Das Aufeinander-
Wliliääääääiilll legen der Leichen die
superpositiocorpoe-ztm)Wal.
mm durchaus verpönt, und
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alten Christen vor solcher
1c Missachtung aus. Frag-
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oder durchschnittlich in
einen Holzsarg gebettet
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die in den Katakomben
lllilillllllllllllllllllllllllllllllntjtnläsäsääääääs" i: ä gefundenen Gebeine ohne
Solche erscheinen, an
Fig.190. Formae sub die. sich kein Beweis gegen
den Gebrauch von Holz-
särgen, da diese fast immer der Zerstörung anheimfallen mussten. Die Ver-
wendung von Holzsärgen in einzelnen Fällen kann nicht zweifelhaft sein:
die hl. Caecilia wurde in einem Sarg von Cyprossenholz beigesetzt, der in
einen Marmorsarkophag verschlossen wurde2, und gleiches bezeugten die
Erhebungen beim Grabe des hl. Paulinus in Trier. Auch die hl. Radegundis
wurde nach Gregor von Tours in einem Holzsarg beerdigt. Indessen wurden
die Leichen offenbar auch häufig unmittelbar in den Steinsarg gelegt, der
dann zuweilen Oeffnungen erhielt, aus denen die wässerigen Theile des
Cadavers abflossen. Die Sarkophage waren entweder aus gewöhnlichem
Sandstein oder aus Marmor, zuweilen aus Terracotta und auch aus
Blei hergestellt. Diejenigen aus gebrannter Erde zeigen senkrechte Wände,
1 Vgl. Real-Encyklopädie der christlichen
Alterthümer II 885 und die daselbst an-
geführte Litteratur, welche freilich die Sache
Weise erschöpfend behandelt
Rorna sotterranea II 124.
noch in keiner
hat.
2 DE Rossl