Drittes
Iunius Bassus vom Jahre 3591. Die Verbindung der Jahreszeiten mit dem
Bilde des guten Hirten als (lcs neuen Seelenführers, mit dem Ausblick auf Tod
und Ewigkeit, führt erst in das volle Verständniss dieser Darstellung ein.
Auch das Mosaik des Oratoriums des hl. Johannes Ev. im lateranensischen
Baptisterium verräth in der Scene des Lammes, welches ein die vier Jahres-
zeiten als Andeutung der Auferstehung enthaltendes Blumengewinde bietet,
denselben Gedanken 2. Dass den Darstellungen ohne den Hirten die Vorstel-
lung vo1n Paradies mit seinen Früchten und Blumen beigemischt ist, scheinen
die Vision Valerians in den Acten der hl. Caecilia und die Acten des hl. Elias
auszusprechen 3.
Sonne und Sonne und Mond, als Bilder des Wechsels im menschlichen Leben,
Blond" treten uns, bald rein decorativ verwendet, an den Ecken heidnischer Sarko-
Wandgemälde im Coemoterium Praetextati.
phage öfter entgegen. So auch auf christlichen Sarkophagen, wo die Sonne
einen phrygischen Pileus oder eine Strahlenkrone, der Mond einen Halbkreis
trägt, wie auf dem Relief der Villa Corsini bei Rom (Fig. 174). Auf einer
Thonlampe bei Bart0li4 begleiten sie den Erlöser, wol als Illustration zu
ls. 60, 19-20. Am häufigsten begegnen sie uns indessen, und zwar schon
seit dem 6. Jahrhundert, als Accessorien der Kreuzigung. So auf einem
Oelfläschchen zu Monza, in der ltabulas-Handschrift, im Coemeterium des
Papstes Iulius (hier der Mond mit der Beischrift LVNA). Einigemzil sind
die beiden Gestirne durch ihre astronomischen Zeichen, auch als Lichtgott-
heiten S01 mit dem Viergespann von Bossen, Luna mit dem Zweigespann
1 GARRUCGI tav. 3323-4.
2 DE Rossl Mus. crist. Lf.
tav.
3 Vgl. GARRUCCI I 188, u. Real-Encykl. II 4.
4 Lueerne ant. III 29.