AltchristlichefMalglii.
und feindselig war, als dass die christliche Gemeinde eine solche bewusste
Anlehnung an heidnische Idealtypen bei Darstellung des Gegenstandes ihrer
höchsten Verehrung gestattet oder bestätigt haben sollte. Wie man darüber
dachte, geht. aus der Erzählung des Theophaiies (Ohren. I Led. Boniij] 174)
hervor, dassum Jahre. 454 einem Künstler, welcher ein Zeusbild als Vorlage
fur sein Christusportrat benutzte, die Hand verdorrte. Wir sehen aus diesem
Berichte, dass es an individuellen Versuchen, dem Christusbild die Züge
antiker Gottheiten zuzuführen,
nicht gefehlt hat, dass diese
Versuche sich aber in der
Kirche keiner officiellen Zu-
a "f. Stimmung zu erfreuen hatten.
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Christustyp zu dem spatern er-
kläre sich aus der Einwirkung
der dogmatischen Vorstellung
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Fig. 148. Christuskopf aus S. Gaudioso in Neapel. iles auäprägenräs
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aus Rücksicht auf das lxlicaenum gegen den bärtigen Typus auszutauschen.
Vl ir werden irii Gegentheil den Grund für diesen Uebergang in einem Wechsel
derrPhantasie, in dem seit den Tagen des Theodosius in erschreckender Weise
zu Rage tretenden Verfall der Jugendkraft und Frische der antiken Nationen
zu erblicken haben. Einen ganz ähnlichen Uebergang zeigen die Portratköpfe
auf den Münzen und Medaillen der ausgehenden Kaiserzeit. Unter Festhaltung
dieses Gesichtspunktes und unter gewissen Reserven kann man dann den Sätzen
beipliichten, welche Dietrichson als Endergebnisse seiner Untersuchung aufstellt:
demSatzen also, dass 1. Jedes Volk und Jede Zeit ihr eigenes Bild malt, indem
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flesuSchönen hinweist, welches nicht von wechselndlen Personen und Zeiten
abhangt, mögendiese immerhin verschiedene und wechselnde Begriüe von
dem, was schön ist, haben. 3. Dass das wahre künstlerische Bild des Gött-
lichen das. der höchsten menschlichen Schönheit ist, und dass diese Schönheit
Sich nur im Lauf der Weltgeschichte völlig entschleiert, weil die Weltent-
Wicklung eine vernünftig-zusammenhangende Gottesoffenbarung von steigender
Klarheit ist. 4. Dass das hohe Wort Lessings sich an der Geschichte des
Cliristusbildes bewährt: „Nur die missverstandene Religion kann uns von dem