Volltext: Die hellenistisch-römische Kunst der alten Christen, die byzantinische Kunst, Anfänge der Kunst bei den Völkern des Nordens (Bd. 1)

Altchrisizliche Malerei. 
sieht man nicht selten die Brustbilder der in dem Sarge beigesetzten Ehe- 
gatten. Der Verlobungsact ist hier nur selten vorgeführt (Sarkophag der Villa 
Albani) 1, meist sehen wir in rührender Weise den Moment der Trennung 
durch den Tod veranschaulicht. So auf dein Sarkophag des Probus und der 
Proba Faltonia 2. Auf kei- 
r,  nem Punkte greift die alt- 
"W   _i christliche Kunst tiefer in 
xW X9 o x     
 '  -X' iimsgläägäx XRXQ das irdische, tägliche Leben 
 n), m); -Mlli9Eüß    der Menschen hinein als 
f ff yjv "H i MjQQäTEOID-fäwßllxlflilij  in diesen Abschiedssfzenen 
) ffif f ixgilsavußißiiglkiil Qi   trauernder Ehegatten; kein 
5!  ß 5,3:  jlll   Ä; Liäiäfl Wunder, dass hier, wo die 
1x f" W jif Wis-  j IX  Q,  Fäden des ernsten Lebens 
 {ff f      ,1A sich aufdecken, auch lieb- 
 X l i"  iiiilsrlyljligßii   1,; "1- {l j gewonnene Vorstellungen 
d", k, l   sffwxb,  i ß Sigi" antiker Denkart und Ge- 
llx  3   Qlg  {ä [ff j wöhnung uns entgegentre- 
) P   i?    i" 1  U11  t di d Christenthum 
{xi   XXFK ß yl h! jlx  v: auf.) C11, B 8.8 
      ij i ji  193a, nicht Völlig zu beseitigen 
 ist:      vermochte. So finden wir 
X" Wmgl s  f  b;  gerade auf Sarkophagen mit 
  derartigen Sujets die mytho- 
Fig.125. Familie. GoldgluS. lQgiSChen Erlnnßrungen an 
Amor und Psyche, an Iuno 
Pronuba, oder, auf dem Schmuckkästchen des ehemaligen Musee Blacas (jetzt 
1m British Museum), die Toilette der Venus Genetrix  Erscheinungen, auf 
die wir zurückzukommen haben, WO von dem Synkretismus des 4. Jahr- 
hunderts zu spre- 
_ I-g chen ist 3. 
V m, OOM. In einem ge- Das Gebet. 
Qäsx g,  S  fß wissen Sinne kann 
i;   s g1 4 Q   ß man den liturgi- 
äjj   h F [f V J" ä sehen Darstellungen 
2  132-1614"  N4" ä   i auch diejenigen bei- 
K "L x X y s XI  zahlen, welche uns 
X f  4521;??? Aids, den Act und Ge- 
 h" z, fj stusdesGrebetes 
 v veranschaulichen 4. 
    Wie die gewöhn- 
Fig. 126. Familie. Goldglas. 111g. 127. Familie. Goldglas. 
liche Haltung des 
Christen beim Gebete, welche sich in derjenigen des Priesters am {Ältare 
erhalten hat, durch die stehende, die Arme empor, die Hände geöffnet hal- 
tende Gestalt der Oranten angezeigt wurde, haben wir bereits gesehen. Durch 
solche Stellung, meint der Bischof Asterius von Amasea, drücke der Betende 
nicht bloss den Affect, sondern auch die Gestalt des Kreuzes aus (bei Pnor. 
Cod. 271), und Eusebius berichtet von Constantin (Vita Const. IV 15), der 
1 MARUCOHI I1 matrimonio crist. sopra un 
antico mon. ined. Roma. 1882; und Bu1]._1882, 
p. 101. 
2 BOTTARI tav. 17 und 18. 
3 Vgl. den Art. ,Ehe' in 
383 f.  4 Ebd. I 557 f. 
I 
Real  
Encykl.
	        
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