Altehristliche Malerei.
druck machen die Aeusserungen des hl. Hieronymus (Hom. XXIX de resurr.).
Einige Gemälde der Katakomben stellen die Vorbereitung zum Opfer dar:
Isaak trägt auf seinen Schultern das Holz herbei, Abraham hält das Messer
bereit oder zeigt auf den angezündeten Holzstoss hin. Weit häufiger ist die
auf zahlreichen Ooemeterialgebilden, Sarkophagen, Goldgläsern u. s. f. uns
begegnende Darstellung des Opfers selbst (Fig. 86 u. 87). Der Patriarch ist im
Begriff, das Messer nach dem mit zusammengebundencn Händen daknieenden
Knaben zu zücken, als
f die Yen oben erschei-
Ah nende Hand Gottes
X SESES ihn von dem schreck-
agw liehen Beginnen ab-
Äfl dreist. "Q. . 9411 ß hält. An der Seite
12.15„ 1;) 1' i sieht man den bren-
353mm] E, g, f; nenden Holzstoss und
y de? j 1 a den Widder. Sehr
selten ist die, einmal
7 Xoääggo in S. Oallisto (DE ROSSI
Fig sßxägjzrahams XQM 'Roma sott. tav. 16)
Wandgemälde. aus S. Pietro e Marcellino. Opfer Abrahams... Goldglas. auftretende Scenev
welche Abraham und
Isaak bald mit bald ohne den Altar, stehend, in der Haltung der Oranten vor-
stellt. Ein späteres Mosaikbild (S. Vitale in Ravenna) combinirt das Opfer
Abrahams mit dem Besuch der drei Engel, während Sara zuschaut, wie denn
die Mosaiken auch noch andere Scenen aus der Geschichte der Patriarchen
zur Veranschaulichung bringen (S. Maria Maggiore).
Ist die Beziehung des Opfers Abrahams auf den Kreuzestod der nächst-
liegende Sinn, welchen wir mit dieser Darstellung zu verbinden haben, so
scheint er doch nicht der einzige zu sein. Die schon in dem sehr alten Ge-
bete des Messkanons ,Supra guad gegebene Beziehung des
lt Sujets zu dem eucharistischen Opfer wird auch da nicht zu
verkennen sein, wo, wie in den Sacramentskapellen von
S. Oallisto, Abraham und Isaak in betender Stellung als Gegen-
Äll I, stück neben letzteres gestellt sind1; und es liegen Beweise
auch dafür vor, dass die Scene im 4. oder 5. Jahrhundert
Abrafänfä" Sgfgäfring. zur Veranschaulichung jener Gesinnung dargestellt wurde,
welche sich in der Darbringung des Kindes an Gott oder seine
Heiligen seitens frommer Eltern aussprach 2. Von der Beliebtheit des Sujets
zeugt auch die Verwendung desselben auf Schmucksachen, wo es wol decorativ
auftritt, wie auf dem Drury-Fortnumschen Siegelring (Fig. 88).
Der Durchgang der Juden durchs Rothe Meer findet sich noch Durchgang
nicht auf den Coemeterialgemälden, wol aber etwa zwölfmal auf hauptsächlich dcäujläfj"
gallischen Sarkophagen und den ältesten Mosaiken von S. Maria Maggiorelißthe Meer-
(aus der Zeit des Liberius P) dargestellt. Sie dürfte die figurenreichste Com-
1 Vgl. 1m Rossr Roma sotterranea II
342 sg., gegen BECKER Die Darstellung Jesu
Christi unter dem Bilde des Fisches S. 118.
Auch GARRUCCI Vetri p. 68.
2 HEUSER bei Kmws Real-Encykl. I 6.
Kraus, Geschichte der christl. Kunst. l.
Dazu noch WILPERT in der Röm. Quartal-
schrift I 126 f. Ausführungen wie diejenigen
H. RIEGELS (Allg. Zeitung 1890, Nr. 105)
über die Opferung Isaaks und diejenige Iphi-
geniens kann man nur mit Bedauern lesen.
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