Volltext: Die hellenistisch-römische Kunst der alten Christen, die byzantinische Kunst, Anfänge der Kunst bei den Völkern des Nordens (Bd. 1)

Altchristlichi Malerei. 
die Bedeutung des IN PACE zu. Ob darüber hinaus noch eine Beziehung 
auf die Auferstehung anzunehmen ist, wie Heuser aus der häufigen Zusammen- 
stellung des Noe mit Jonas schliesst, sei hier dahingestellt 1. 
Das frühe Vorkommen der J onas-S cenen (Fig. 7 8-75) wird uns bereits JOIIäIS. 
liiurch den Spott des Celsus bestätigt (ORIGENES C. Gels. l. VIII). Dementsprechend 
nden wir sie wol schon seit dem 2. Jahrhundert auf Katakombengemälden, 
Grabsteinen, Sarkophagen, Medaillen, Lampen, geschnittenen Steinen, Gold- 
glasern, geschliffenen Gläsern, Diptychen. Es sind aber vier Momente, welche, 
bald zusammen bald vereinzelt, zur Darstellung gelangen: 1. Jonas ins Meer 
geworfen und von dem Beheinali verschlungen; 2. Jonas von dem Ungeheuer 
wieder ans Land gespieen; 3. der Prophet unter der mit grünendcn Pflanzen 
bedeckten Hütte, und 4. unter der verdorrten, blätterlosen Pflanze (das Ki- 
kajo-az des Hebräischen wird in der Septuaginta mit Oucurbitis, durch Hiero- 
llyfmus mit Ileolera, Epheu, übersetzt, worüber der Kirchenlehrer bekanntlich 
lTllt Augustin in einen Streit gerieth) ruhend. In der Ausstattung der eiii- 
zelnen Scenen bestehen mancherlei Abweichungen 2. Augustin wie Hiero- 
nymus fassen Jonas als einen Typus Christi, und zwar des Auferstaii- 
denen, auf (Aue. De civ. Dei XVIII 80; Ep. CII ad Deogr., q. 6 de Ion. 
HIERON. In Ion. c. 1: Ionas proplzeta    totus 
  referri ad Domimam), und diese Typik scheint durch 
m i Q Kb ein Goldglas bestätigt zu werden, auf welchem 
 ßlliiälwlfß, 5' der Fisch die Stelle des unter der Kürbisstaude 
  Wim  ' ruhenden Propheten vertritt. Indessen legt sich die 
"l  , I1,  Vermuthung nahe, dass die häufige Wiederkehr 
V I, "wird,  dieser Jonas-Scenen gerade in Rom und in den 
   W Coemeterialbildern des 2. und 3. Jahrhunderts den 
i  von Augustin ebenfalls (l. c.) stark betonten Ge- 
fßi,  danken ausdrücken soll, dass, im Gegensatze zu 
  ab der judenchristlichen Auffassung, die Heidenwelt 
m9 7„ Job, vom sarkophng des in gleicher Weise wie einst dieNiniviten begnadigt 
Innius Bassus. und zum Heile berufen sei. Vielleicht 1st auch an 
einen Protest gegen den um die Mitte des 3. Jahr- 
hunderts in Rom grassirenden Novatianismus und seine engherzigen An- 
Slchten über die Busse zu denken. Noch unzweifelhafter aber erscheint, dass, 
W18 oben an den Ausführungen Le Blants gezeigt wurde, in den J onas-Scenen 
ein entschiedener Anklang an die frühchristlichen Funeralliturgien und speciell 
den Ordo commendationis animae vorliegt. Die sterbenden Blutzeugen beten: 
Lzbera nos, sicut Ziberasti    Ionam de ventre ceti (Act. ss. Anan. et Petri, 
iihRvlällflßilRT  4:117; vgl. Const. Ap. V 7; VII 87), und es ergibt sich daraus, 
e c e        
Lieblingsbiläes iräililllfgllwgie Junge kampfende Gemeinde beim Anblicke dieses 
Nicht weit davon ab liegt der Sinn, welchen die Darstellung des frommen Job. 
Qllldenden J ob (seit dem 3. Jahrhundert auf vier Wandgemälden, dann auf 
Eiäkäplgägielnhdes sßladJahrhunderts, wie dem des Iunius Bassus vom Jahre 359 
 11 So c en ü galliens, endlich auch in Basiliken haben musste. on 
äälem Coenieterialgemälde abgesehen, wo Job sich stehdnd den Eiter von den 
h Duden SÜPEICIIÜ, pflegt er sitzend dargestellt zu werden, bald auf dem Dünger- 
aufen, bald auf einem Aschenhaufen, oder auf einem Haufen von Steinen, 
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1 HEUSER bei KRAUS Real-Encykl- 
II 499 f. 
2 Ebd. 
69 f.
	        
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