Altchristliclme Malerei.
BLANT Sarc. de la Gaule p. 7. 8. 88. 121. 180. 138 s), in dem kreuztragenden
Lamm mit Weintrauben und Broden (auf cölesyrischen Denkmälern) eine
eucharistische Beziehung entdecken dürfen.
Die Wage ist unzweifelhaft zuweilen, wie auf dem Epitaph des Geld- Die wage.
wechslers Aurelius Venerandus, Anzeichen des von dem Verstorbenen be-
triebenen Gewerbes. Ob aber immer? In Begleitung einer Taube mit dem
Oelzweig oder in Verbindung mit einer über ihr schwebenden Krone oder
anderen nicht leicht zu erklärenden Motiven (wie auf dem Grabstein aus dem
Coemeterium Quarti et Quinti aus dem Jahre 400 n. Chr., DE RossI Inscr.
I 210) scheint sie doch eine symbolische Beziehung in sich zu schliessen, wie
sie Oifb. 12, 2 nahegelegt ist. Gewiss ist, dass das Mittelalter die Wage,
namentlich in den Händen des Seelenwägers Michael, auf den Weltgerichts-
bildern allegorisch verwendet hat: nicht ohne dass auch dafür im profanen
Alterthum, in der Wage des Minos, ein Vorbild geschaffen war 1.
Das Dreieck will Schultze auch nur als Richtinstrument, nicht als Sym- DasDreieck.
bol der Trinität, auf altchristlichen Denkmälern ünden. Aber die constante
Verbindung des Dreiecks mit dem Monogramm Christi oder dem A Ü), namentlich
auf africanisohen Grabsteinen, nöthigt uns doch, mit de Rossiz einen sym-
bolischen Bezug dieses Motives anzuerkennen. Man wird sich der Ueberzeugung
nicht verschliessen können, dass die Dreiecke auf den africanischen Epitaphien
aus der Zeit der Vandalenherrschaft ein Bekenntniss der Rechtgläubigkeit
gegenüber der arianischen Häresie in sich schlossen. Munter will auch in
den zu einem Dreieck geordneten Fischen auf dem Deckel
X g g X eines in Seeland gefundenen Taufgefässes die Beziehung
V V auf die Dreifaltigkeit finden 3. Auch der letzte Fund dieser
Fig. 1,3, V91] einem Art, ein Epitaph aus S. Priscilla (3. JahrhundertP), scheint
EPitJPII-"us S-Priscma- in seiner Zusammenstellung des Dreiecks mit der Palme
und dem Namenszug Christi (Fig. 53) jede andere als die
symbolische Erklärung auszuschliessen. Das durch Ineinanderschieben zweier
Dreiecke gebildete Pentagramm (Pentakel, pentacipulum; Drudenfuss oder
Albenkreuz, auch salus Pythagorae) wird im Alterthum nicht genannt, doch
fand de Rossi im Coemeterium des Praetextat ein solches an einem Kreuz-
Wege, das wahrscheinlich den Fossoren als Erkennungszeichen diente. Erst
später, im hohen Mittelalter, gelangte dies Pentagramm zu grösserer Beliebt-
heit, theils als Steinmetzenzeichen, theils als hieroglyphisch-kabbalistische
Marke 4.
Von der Lampe werden wir da, wo das Gerathe zu besprechen ist, Die Lampe.
ausführlicher zu handeln haben. Man hat auch ihr eine symbolische Beziehung
zugesprochen; das ist Wol nur insofern haltbar, als sie die Trägerin des
Lichtes ist und das Licht Jenen symbolisirt, welcher als das wahrhaftige Licht
jeden Menschen erleuchtet (Joh. 1, 9), der darum von den Vätern selbst das
Licht (gaög äiämu, bei CLEM. ALEx.; 50:71; Elapbu äyfag äöävyg, Const. Apost.
VII 47; gpcäg öawivnuu, in dem Autuner Epitaph) genannt wird. Darum lesen
wir die Joh. 1, 4 entsprechende Legende: (D036 X (DSNI (statt gmivei) FIACIN,
1 Vgl. den neuerdings wieder aufgefun-
denen Hmzom). Mim., herausgegeben von
MEISTER. Lpz. 1893. S. 658 (Sächsische Ge-
sellschaft der Wissenschaften, PhiL-histor. C1.
Nr. VII).
2 De tit. c-hrist. Carth. (im Spie. Solesm.
IV 497). Vgl. LE BLANT Inscr. I 107.
3 MÜNTER Sinnbilder 'I'af. 12".
4 Vgl. Real-Encykl. II 605. DE ROSSI
Roma sotterranea I 171.