Älralerei.
Altchristlichev
uns in der Vision der Perpetua, mit welcher mehrere Deckengemälde in
S. Agnese und S. Priscilla, vor allem aber das berühmte Wandgemälde der
Cingue Santi in S. Sotere übereinstimmen. Die betenden Gestalten, Welche
neben diesen Bäunien oder Baumgruppen stehen, sind zweifellos die Bewohner
des Paradieses. Auch auf Sarkophagen, Goldgläsern und besonders den späteren
Mosaiken finden sich ähnliche Darstellungen; manchmal ist die Crux ganmzata
zwischen zwei Bäunie gestellt (Fig. 50).
Wenn auf gallischen und rheinischen Grabsteinen nebeneinander ein grünen-
der und abgedorrter Baum auftreten, so wird man mit Lo Blant wol den Tod
und die glorreiche Auferstehung des Leibes hier syinbolisirt finden. Dagegen
dürfte der blühende und der dürre Baum neben Eva im Baptisterium von
Valence den Geisteszustand der Stammeltern vor und nach dem Sündenfall
darstellen. Das Aufwachsen eines Baumes aus dem Grabe des Lazarus (auf
Goldgläsern), aus dem des Erlösers (auf Gefässen zu Moiiza) oder aus einer
Arche (statt des Noe, auf einem Sarkophag) scheint den Gedanken der Auf-
erstehung nahezulegen; unsicher ist die Bedeutung des aufspriessenden Baumes
auf einer das Wort ANACIZACIC tragen-
H u, den Kupfermünze aus der Zeit des Con-
"lf" l- xmil xllffi-JJR i ff Stantinus"
im, ' s 11', i; llhfii Ob unter den Bäiumen der Cypresse im
h, Wywf? h! 0,) dlflqr ß Cypresse.
W, iilmm Vlgwr , i eine specielle Symbolik zuzusprechen ist,
JUST]; "im, I1 mit 11,: lasse ich heute dahingestellt. Bei den
i ff i'll römischen Dichtern ist sie der Ausdruck
Q "Hi" d f" ff "f" i" 0! der Todestrauer wie auch heute nameiit-
m Ware-arm k? ' 1
rl" m g l lich in Italien. Der Grund, den Phnius
dafür angibt (Hist. nat. XVI 10: quza
i Ff Bcäfaälh Cääclfafätjglääo huius generis excisa arbor non renascitzn;
sicut e mortuo iam nihil spemnduvn), ging
Amliüjjlyll 51, der christlichen Vorstellung offenbar verloren. Ambrosius und Gre-
"ilhf" gor d. Gr. sehen in ihr vielmehr ein Bild der Auserwählung. Auf
christlichen Grabdenkmälern begegnet man ihr nur selten 1.
Die Lilie wurde im Anschluss an die Heilige Schrift (Hohel. 2, 2. 16. Die Lilie.
Matth. 6, 28) bei einigen Vätern als Symbol der jungfräulichen Reinigkeit
bezeichnet. Für diese später so geläufige Vorstellung kann zunächst Metho-
dius im 4. Jahrhundert (Sympos. IV 6) angezogen werden. Gleichwol ist mir
sehr zweifelhaft, ob die an einem in Steiermark gefundenen Grabornament
angebrachten Lilien einen symbolischen Sinn haben 2. Zulässig ist die An-
nahine, auf einem Deckengemälde der Katakomben, welches die Jahreszeiten
vorstellt, erscheine der Frühling als Knabe mit den Lilienstengeln, weil die
Lilie als frühblühende Blume Bote des Frühlings war 3.
Noch unwahrscheinlicher ist, dass die Nuss in der altchristlichen Kunst Die Nuss.
eine symbolische Bedeutung habe, wie wiederum Münz und Kreuser annehmen 4.
Gewiss galt sie mit Rücksicht auf den süssen Kern inmitten der harten Schale
1 Vgl. Real-Encykl. I 342. Ebd. betr.
der Myrthe, welche ARINGHI (II 339) und
MAMACHI (Origg. et antiqq. III 94) ohne Beleg
als Todessymbol auf christlichen Denk-
mälern anführen. Vgl. auch MÜNTER Sinn-
bilder I 30.
2 MÜNZ bei KRAUS Real-Encykl. II 303.
MÜNZ Arch. Bem. Taf. 1 "Ä
3 KRAUS Real-Encykl. II 303. ARINGHI
Rorna sotterranea I 389.
4 Müwz bei KRAUS Real-Encylzl. II 506 f.
KREUSER Kirchenbau II 2 307.