Altch ristliohe Maljeieei;
des Coeineteriums des hl. Pontian 1, in der Taufkapelle zu Pesaro 2, am Tauf-
becken des Calbulus 3. Auch auf einem Sarkophag zu Ravenna4 begegnet
man dieser Scene, und der Taufbrunnen der Basilika s. Salvatoris zu Rom
war mit sieben silbernen Hirschen ausgestattet 5. Das frühere Mittelalter hat
ähnliche Darstellungen wiederholt, auch das Taufwasser aus Gefässen in
Gestalt eines Hirsches iiiessen lassen.
Dem Hasen hat man verschiedene Bedeutungen zugetheilt. Er soll Der Hase.
(mit Rücksicht auf TERTULLIAN. Ad nat. II 8) ein Bild der raschen Ver-
gänglichkeit dieses Lebens sein; so auf einem Epitaph aus Praetextat, wo
der Hase einer Taube mit grünem Oelzweig entgegenlauft; so auf dem Grab-
stein eines Kindes, wo derselbe auf eine Traube zuspringt. Dafür wird auch
ein Epitaph mit dem Namen IRENEVS angezogen, Welches, wie der Hase
gegen das Monogramm laufend, auf einem Intaglio 2 Tim. 4, 7--8 veran-
schaulichen soll. Den Hasen als Symbol der Furchtsamkeit will man auf
einem Gemälde der Taufkapelle von Pesaro finden, wo er dem Widder ent-
gegengestellt ist. Auf den zahlreichen Thonlampen, welche mit dem Hasen
geschmückt sind, soll er die Wachsamkeit symbolisiren ü. Der Widerspruch,
der gegen diese Auslegungen erhoben wurde 7, scheint mir nicht unbegründet.
Der Hase hatte allerdings im Alterthum
llißwylil eine Beziehung zum Aphroditecult, war
ä, aber dann ein häufig beliebtes Decora-
Mill. tionsstück geworden. Ein sprechendes
" EmblemzurVeranschaulichung derSanft-
y muth oder einer milden Gesinnung wird
H, er auf dem Grabstein des Irenaeus sein;
g". 17:4" f 0b er darüber hinaus auf den Lampen
6 u. s. w. symbolischen Sinn habe oder-
Q Q f lt bloss decorativ verwendet wurde, sei
x! 4M ,_XI-YJ T's dahingestellt.
F M v, d Wtt, S_ 1M Aehnlich, aber doch etwas besser,
f" P1 jigpfj e m "HP steht es mit der Symbolik des Pferdess, Das Pferd.
in welchem die Vater unzweifelhaft ein
Bild des Stolzes und der Sinnenlust sehen, dessen Rolle im Wettrennen des
Stadiums (letzteres als Bild des christlichen Lebens und des Kampfes der
Martyrer war den alten Christen durchaus geläufig; vgl. RULNART Act. mart.
p. 859. 364) den Anlass zu einer übertragenen Bedeutung gegeben zu haben
scheint. So sehen wir bereits in den Grafüti des Palatins Pferde mit Palmen
im Maule. Daraus erklärt sich zunächst die onomatopoetische Verwendung des
Pferdes auf Grabsteinen, da wo ein Name wie Victor, Vincentius durch die
Beisetzung des Rosses seine Illustration fand. Aber auch abgesehen davon,
begegnet man einem oder zwei Pferden nicht gerade selten auf römischen wie
trierischen Epitaphien, z. B. auf dem der Vettia Simplicia, wo das Pferd einen
Halbmond auf demKopfe tragt (Fig. 44), auf Lampen, Elfenbeintäfelchen,
1 ARINGHI Roma sotterranea I 381.
2 PAGIAUDI 1. c. p. 154.
3 Erwähnt in d. Antholog. bei RIESE
Nr. 378. Vgl. dazu FRÖHNER Philolog. V
69, Suppl.
4 CIAMPINI 1. c. II 7, tab. 3d.
5 Libr. pontif. In Silv. II (ed.DUoHns1-IE)
174: ,Cervos argenteos VII fundentes aqualnx
pens. sing. lib. LXXXf
6 MÜNZ bei KRAUS Real-Encykl. I 651.
7 V. SCHULTZE Die Katak. S. 122.
8 MÜNZ bei KRAUS Real-Encykl. II 617.
Dagegen V. SGHULTZE a. a. O. und Archäol.
Studien S. 299.