Volltext: Die hellenistisch-römische Kunst der alten Christen, die byzantinische Kunst, Anfänge der Kunst bei den Völkern des Nordens (Bd. 1)

Altchristliche Malygg 
das Sinnbild der Hoffnung, welche Combination der öfter uns begegnenden 
Inschrift entspricht: SPES IN DEO oder SPES IN CHRISTO. S0 auf dem 
Jaspis des Berliner Museums (Fig. 26). Die Zusammenstellung des Fisches 
oder Delphins mit dem Schiff zeigen Grabsteine und Gemmen, 
314g meist so, dass letzteres von dem Ichthys getragen wird  die 
h, Kirche, getragen von ihrem Stifter. Brode und Fische finden sich 
wg ä mehrmals zusammengestellt, mit Rücksicht auf die wunderbaren 
ä J Brodvermehrungen der Evangelien und auf das Mahl der sieben 
 3'; Jünger nach der Auferstehung (Joh. 21, 1-13), zu Welchen Be- 
Fig- 2G. Jgwpis richten Melito und Augustinus die Erklärung geben, der hier zur 
däijjjjlijifr Speise gereichte Fisch sei Niemand anders als Christus selbst 
(piscis assus Christus est). Wir haben also hier eine symbolische 
Darstellung des eucharistischen Mahles vor uns, und dieselbe Bedeutung er- 
kennen wir dem Fisch in S. Lucina zu, welcher das Körbchen mit Brod und 
Wein tragt (s. 0ben)1; ferner der Darstellung in S. Callisto, WO die Orans, 
das Bild der Kirche, und der mit 
 dem Pamum Pekleidtte Priester 
 neben dem Dreifuss mit Brod und 
 c   Fisch stehen (Fig. 27); endlich der 
   "  Scene auf dem Katakombenbilde 
       von Alexandrien. Auch auf den 
 ff,      Gastmahlscenen, in welchen wir den 
i.       Ausdruck der ewigen Seligkeit er- 
        blicken (s. unten), erscheint, wenn 
 f v,    ' auch nebensächlich, das Symbol 
         des Fisches und des Brodesg 
        Diese Beziehung des Fisches 
       auf das eucharistische Mahl er- 
; 4       scheint nirgends klarer ausgespro- 
 chen als in Zwei ßpigrßphisßhen 
Fig. 27. Wandgemälde aus S. Gallisto. Denkmälern des frühesten (Ehrist- 
(Nach (1„ K058i) liehen Alterthums, welche seit den 
letzten Jahrzehnten eine ausser- 
ordentliche Berühmtheit erlangt haben. Das eine ist die versiiicirte Grab- Die Grab- 
schrift des Abercius von Hieropolis, deren Text durch die hagio- Sifäigigsfs 
graphische Litteratur des griechischen Mittelalters erhalten warg, aber nun 
in ein ganz neues Licht gerückt wurde, als W. Ramsay 1882 eine christ- 
liche Sepulcralstele aus dem Jahre 216, welche das Epitaph des Abercius 
verwerthet hatte, dann aber einige Jahre später das Original der Abercius- 
Inschrift fand, die inzwischen als Geschenk des Sultans dem Museo Cristiano  
des Vatican einverleibt wurde. Lightfoot und de Rossi haben dieselbe dann von 
neuem als eines der wichtigsten Monumente des alten Christenthums behandelt 3, 
1 Eine merkwürdige Illustration dieses 
Bildes bietet HIERON. Ep. ad Rustic. n. 20: 
,Nihil illo ditius, qui corpus Domini in ca- 
nistro vimineo et sanguinem portat in vitr0'. 
2 PITBA Spie. Solesln. III 533.  DE Bucx 
Acta 58., Oct. IX 491. 
3 LIGHTFOOT Apostolic Fathers V 1, 
p. 493 f. (dazu ,Theol. Litteraturzeitung' 
1887, Nr. 4).  PITRA Anal. saer. II 
162-188; Proleg. p. XXVI.  CASPARI 
Quellen zur Gesch. des 'l'aufsymbols III 
353-355, Anm. 157.  DE ROSSI Inscr. 
II 1, p. xn-xxrv.  Civiltä cattolica 1890, 
quad. 950, p. 203.  GRISAR in d. ,Zeitscln'. 
f. kathol. The01ogie' 1889, S. 401.  WILPERT 
Prinoipienfr. S. 52 f. (mit Abbild. Taf. 21).
	        
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