Tafel
DEUTSCHE
RENAISSANCE
METALL-ARBEITEN.
Wir haben es bei unserer Tafel zunächst nur mit einem besonderen Zweige des so Vieles umfassenden
Gebietes der Metallarbeiten zu thun, nämlich mit Erzeugnissen der sogenannten Plattner- oder Harnisch-
Arbeiter. Lange Zeit galten viele Waffen und Rüstungen wegen ihres, mit staunenswertem Kunstsinn und
geradezu unendlicher Abwechslung in Ranken-, Rahmen- und Riemenwerk verzierten Oberfläche als Werke
der gröfsten italienischen Meister, welche jene namentlich am französischen Hofe hergestellt hätten. Vor
einigen Jahrzehnten wurde jedoch die überraschende Entdeckung gemacht, dal's die meisten und zwar gerade
die schönsten dieser Gegenstände deutschen Urfprung haben, da hauptsächlich deutsche Meister es waren,
die zu diesem Zwecke nach Frankreich von Franz I. und Heinrich II. berufen wurden.
Diese Harnische, Schilde, Helme u. s. w. sind teils mit ganzen bildlichen Darstellungen, teils mit
einzelnen Figuren, Tieren, Vögeln, Fabelwesen, mit Blumen und Rankenwerk in der prächtigsten Weise
verziert; in der späteren Zeit bekamen dann allerdings die Schnörkel und eingerollten Bänder, sowie die
Kartuschen das Uebergewicht, wie in der italienischen und französischen Renaissance, so dafs jenes feinere
vegetabilische Ornament der früheren Zeit zurücktreten mufste.
Zur Anwendung kam bald das Aetzen, bald das Ziselieren, bald das Tauschieren der Metalle, noch
häufiger aber wurden die Platten getrieben, so dafs die Zeichnungen erhaben hervortraten.
Abbildungen
Rüstungen
Kabinet
Handzeichnungen
Meister
München.
Entnommen
„Hefner
rAlteneck,
Original-Entwürfe
Prachtrüstungen
deutscher Meister
französischer