ITALIENISCHE
RENAISSANCE.
WAND-
UND
DECKENMALEREI.
l ingefähr mit dem Jahre 1540 beginnt die Zeit der sog. Spätrenaissance.
dem Gebiete der verzierenden Malerei bringen namentlich die Fig. I und 9-
Ihre Eigentümlichkeiten auf
-II zur Anschauung. Es ist
nicht mehr
derselbe Reiz
und die
gleiche Anmut,
Schöpfungen
dcr Früh-
Hochrenaissance,
sondern ein kühler, mehr berechnender Zug geht durch alles hindurch. Die schöne harmonische Verbindung
des Figürlichen mit dem Vegetabilischen, auch das fein abgewogene Verhältnis der Farben zu einander
ist einigermafsen im Schwinden begriffen. Ernüchternd wirken besonders die vielen weifsen Flächen. Das
Pflanzenornament wird weniger durchgebildet; an seine Stelle treten vielfach Elemente, aus welchen sich
die sog. Kartuschen später herausgebildet haben, und die meisten Figuren zeichnen sich durch ihre künst-
liche Komposition nicht gerade vorteilhaft aus. Auch bei der Verteilung des Ornaments auf der zu ver-
zierenden Fläche wird keineswegs die Vortrefflichkeit der vorhergehenden Kunstepoche auf diesem Gebiete
erreicht.
Vergl.
Fig'
Bogenfeld aus dem herzoglichen Saale im Vatikan zu Rom.
Einzelheiten aus den RaffaeFschen Loggien dasclbst.
Gewölbefeld über der Brunnenhalle der Villa di Papa Giulio
Rom.
Rom.
Plafond-Bordüren in derselben Villa.
Pilasterfüllungen aus einer Kapelle in S. Maria. Aracelli zu Rom.
Bogenfüllung vom Kreuzgange des Klosters S. Maria sopra Minerva
Rom.
Aufgenommen
von H. Dolmetsch.