ITALIENISCHE
RENAISSANCE.
FASSADENMALEREI.
Am Anfang des I5. Jahrhunderts tritt- in Italien zuerst der- Stil der Renaissance auf, und es lässt sich
die Zeit bis ca. 1500 als die Zeit der Frührenaissance bezeichnen, im Gegensatz zur Hochrenaissance, deren
Dauer
bis in die Mitte des I6. Jahrhunderts geht.
Renaissance ist Wiederaufnahme, aber nicht
sklavische
Nachbildung ,
sondern
Bearbeitung
antiker
Formen.
besonders
Tage
Ornament,
welches
dieser
reichlich
fassend, wie
fällt uns vor
kein anderer, verwertet. Namentlich bezieht sich dies auf die Motive, die wir finden. Da
allem das Pfianzenornament ins Auge, welches in dcr Frührenaissance den Grund meist noch
mafsig bedeckt. Es sind fast stets zarte, schön geschwungene Ranken in symmetrischer oder doch regel-
mälsiger Anordnung. Dabei spielt dieHauptrolle das antike Akanthusblatt, welches freilich die mannig-
fachste Umbildung erfährt. Auch die Rebe, der Lorbeer, der Epheu u. s. w. werden vielfach verwertet,
teils naturalistisch, teils stilisiert. Aber dieses Laubwerk mit seinen Zweigen und Früchten erhält durch
Tiere aller Art, phantastische Wesen, Menschen, sodann durch symbolische Gegenstände, Waffen, Masken,
Embleme, Vasen, Kandelaber u. dergl. reiche Abwechslung und Belebung. Hauptsächlich ausgebildet wird
die Verbindung von Menschen- und Tiergestalten mit vegetabilischen Elementen (Fig. 3, vgl. auch Taf. 45)_
Ein nicht unwichtiger Bestandteil der Verzierung sind endlich die Wappen und Wappenschilder, letztere
gewöhnlich als sogenannte Rofsstirnschilde (Fig. 6 u. 9) zur Zeit der Frührenaissance, späterhin dann
Kartusche.
Alles
bisher
Erwähnte
finden
Fassadenmalerei ,
Malereien ,
denen
einzelne Häuserfassaden in Ermangelung plastischen Schmuckes vollständig überzogen waren, welche entweder
Ornamente oder geschichtliche Darstellungen zur Schau tragen. Die Farben sind lebhaft und harmonisch
zusammengestellt, so dafs ein prächtiger Eindruck durch solche oft nicht blofs bemalte, sondern auch gemalte
Architektur erzielt wird. Aus späterer Zeit, wo die Hgurenreichen, geschichtlichen Darstellungen das Orna-
ment beinahe ganz verdrängten, findet man auch häufig broncefarbig oder grau in grau gemalte Fassaden.
Fig-
Von der Fassade eines Hauses in Genua (Via
Hoffassade von „Casa Taverna" in Mailand.
Matteo
Palazzo
Piccolomini
Pienza.
aufgenommen von Reg.-Bau1neister Borkhardt in Stuttgart.
Übrige entnommen aus:
Reinhardt, Palast-Architektur Italiens: Genua.
9- x x
Das
Specimens of ornamemal