Tafel
AEGYPTISCH.
MALEREI
UND
PLASTIK.
Die Verzierungsweise der Aegypter, des ältesten Kulturvolkes, umfafst symbolisch-bildliche
Darstellungen, meist in Verbindung mit Hieroglyphenschrift. Säulen und Wände Wurden benützt, um eine
Bilderchronik des Kultus und des Alltagslebens darauf zu schreiben. Die bildlichen Darstellungen auf den
Aufsenwänden ihrer Bauten bestehen in sehr flachen, häufig bemalten Reliefs, Koilanaglyphen genannt. Die
Konturen sind tief eingegraben, der Gegenstand ist plastisch behandelt, doch so, dafs die höchsten Stellen
mit der Wandiläche gleich blieben. Taf. I Fig. I. Die Malereieni selbst sind in ganzen Tönen, ohne
Modellierung, mit kräftigen Konturen ausgeführt und zeigen reiche harmonische Farbenzusammenstellung.
Aus der Pflanzen- und Tier-Welt fanden in der ägyptischen Ornamentik die häufigste Anwendung:
die Lotosblume, ein Attribut der Isis und das Symbol der erzeugenden Naturkraft, die Nymphäa, der Papyrus,
das Schilf, die alme Petc. Ferner der Widder, der Sperber, Taf. 2 Fig. I u. 2, und insbesondere der
Dungkäfer Scarabäus Taf. 1 Fig. 2. Ein weiteres häufig angewendetes Symbol ist die geflügelte
Sonnenscheibe. Taf. 2 Fig. 2.
Die Kapitale auf Tafel 2 zeigen ebenfalls die Anwendung obiger Pflanzenmotive und zwar Fig_ 3
des Papyrus, Fig. 4 ein Knospenkapitäl, der Schaft ein Bündel Holzstämme vorstellend, Fig. 5 Palmblätter
und Fig. 6 eine Papyrusknospe.
Fig. I. Bemalte Relieffxgur von einer Säule des Tempelszu Denderah.
2u. 3. Malereien von Mumiengehäusen.
„ 4u. 5. Von einem Mumiengehäuse im Louvre, Paris.
„ 6. Gemalte Bordüre von einem Sarkophag.
„ 7. Bordüre von einem Mumiengehäuse. British Museum, London,
„ 8. Ornament auf einem hölzernen Sarkophag. London_
„ 9. Bordüre auf einem Mumienkasten. British Museum.
„ I0. Teil eines Halsbandes." London.
„ 11. Malerei auf einem Sarkophag. London.
Entnommen aus
,Descri tion de PE ate, ou recueil des
P gYl
Yexpödition de Parmöe frangaise."
"Jones, the grammar of ornament."
observations
recherches
des
ont
f aites
Pendant
Egypte