Volltext: Der Ornamentenschatz

Tafel 
GOTHISCH. 
WEBEREI, 
STICKEREI, 
BEMALTE 
SKULPTUR 
UND 
EMAIL. 
Gewebe und Stickereien, welche in grosser Anzahl während der "gothischen Periode namentlich in den 
Klöstern gefertigt wurden, schlossen sich in der ersten Zeit noch an die vom Süden und Osten über- 
kommenen Muster an (Fig. II). Aber man verschmähte dies allmählich und wandte sich besonders der 
Verzierung durch Blumen und Blätter zu, die in strenger Stilisierung Verwendung finden, ohne jedoch das 
iigürliche Element auszuschließen. Letzteres hatte seinen Platz namentlich bei heiligen Gewändern, Vor- 
hängen und Teppichen in Kirchen, wo ihm eine symbolische Beziehung unterlegt wurde. Dafs in der 
italienischen Gothik auch das Linienornament seinen Platz behauptete (Fig.  darf uns bei dem 
EinHufs byzantinischer und arabischer Kunst in der früheren Zeit nicht Wunder nehmen (vergl. auch 
Taf. 44, Fig. I3, 14, 16, I9). 
Skulpturen von Holz oder Stein wurden vielfach bemalt; die Gewandmuster zeigen dann gewöhn- 
lich die oben erwähnten Motive.  
Fig. I2 u. I3 gehören schon dem Übergang von der Gothik zur Renaissance an. 
Das Email fand besonders im I3. Jahrhundert an den prächtigen Reliquienschreinen reichste An- 
wendung, hiebei kamen jedoch die romanischen Zierformen noch sehr zur Geltung. 
Figur 1. Statue des h. Simon im Chor des Domes zu Köln. 
„ 2. Gewandmuster an einer andern Statue daselbst. 
„ 3. Gestickte Bordüre französischen Ursprungs. XIV. Jahrhundert. 
„ 4. Gestickter Stoff „ „ (anstatt Gold ist im Original Silber an- 
gewendet). XV. Jahrh. 
„ 5. „ „ „ „ XIV. jahrh. 
„ 6-9. Bordüren und Teppichmuster von den Wandgemälden der Oberkirche S. Francesco 
zu Assisi. XIV. Jahrh. 
„ 10. Teppichmuster von einem Temperagemälde des Niccolo Alunno (1466) in der Pinako- 
thek zu Perugia. 
„ II. Sizilianisches Gewebe aus der Marienkirche zu Danzig. XIII. Jahrh. 
 12. Borde eines Teppichs auf dem Bilde des Hugo van der Goes in den Ufüzien zu 
Florenz. XV. jahrh. 
 I3. „ „ „ auf einem Bilde von Mantegna in S. Zeno zu Verona, Ende 
des XV. jahrh.  
 14. Bordüre von einem gestickten Mefsgewande. XIV. jahrh. (deutsche Arbeit). 
 15 u. 16. Stoffmuster aus dem XIV. ]ahrh., französischen Ursprungs. 
 17. Vergoldete Kupfergravierung von der Kreuzreliqtlientafel in der kath. Pfarrkirche zu 
Mettlach. 
„ 18-20. Emaillierte Verzierungen am Schrein der h. drei Könige im Dom zu Köln, Anfang 
des XIII. Jahrh. 
„ 21. Emaillierte Bordüre aus dem Anfang des XIII. Jahrh. im Musee de Cluny. 
Fig. 6-3. [Xufgenonnneii von Reg-Baumeister Borkhardt in Stuttgart. 
„ 911. 10, „ „ II. Dolmetsch. 
Das Übrige entnommen aus: 
"Weerth, Kunstdenkmäler des christl. Mittelalters in den Rheinlanden." 
"Hoffmann, Les arts et l'industrie."  
„Cahier et Martin, mälanges (Varchäologief; 
"Louandre, Les arts soxnptuaires." 
„Dupont-Anberville, Porneinent des tissusfi 
vViOlICK-lC-DIIC, dictionnaire raisonnö du niobilier frangais."
	        
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