werden kann. Die Grube entsteht durch eine Einstülpung
der äußeren Haut; am Rande der Grube hören die Haare auf,
so daß die die eigentliche Grube auskleidende Haut haarlos
oder nur mit spärlichen Haaren bedeckt ist. In der Grube
sammelt sich meist ein dem Ohrenschmalz ähnliches Sekret
an. Oft macht es den Eindruck, als 0b vom hinteren Ende
der Grube eine flache Rinne zum inneren Augenwinkel ziehe.
Beim Reh fehlt die Tränengrube oder ist nur sehr klein; es
erscheint aber die Haut an der betr. Stelle in der Regel ver-
tieft; bei der Ziege fehlt die Tränengrube.
22 (Fig- 8, 9, 10 u. 11) Nasenbein. Es bildet die knöcherne
Grundlage des Nasenrückens und liegt unter der äußeren
Haut und dem dünnen Hautmuskel bzw. dem Heber der Ober-
lippe und des Nasenflügels (b in Fig. 7), so idaß es sich durch
diese hindurch äußerlich modelliert. Nach vorn geht jedes
Nasenbein in zwei Spitzen aus (s. Fig. 9), an die sich die
Nasenknorpel ansetzen.
23 (Fig. 8, 9, 10 u. 11) Zwischenkieferbein (Os incisivum). Es liegt
am Mundende des Kopfes und begrenzt mit dem Nasenbeine
den knöchernen Naseneingang. Sein Körper ist platt
und enthält kreine Schneidezähne.
24' (Fig. 8, 9, 10, 11 u. 17) Untere Schneidezähne. Hirsch, Reh und
Ziege besitzen im Unterkiefer jederseits 4, im ganzen also
8 Schneidezähne. Die unteren Schneidezähne nehmen von der
Mitte aus nach außen allmählich an Größe ab und besitzen
im allgemeinen Schaufelform, d. h. sie haben eine verbreiterte
Krone, einen deutlichen Hals und einen erheblich dünneren
Wurzelteil. An den äußeren Schneidezähnen wird die Schaufel-
form sehr oft undeutlich; diese Zähne nehmen dann mehr die
Meißelform an, "besonders der äußerste (s. auch unten).
bedeutend kleiner als die der männlichen; der aus dem Zehnfache vor-
stehende Teil des Hakenzahns dürfte beim männlichen Hirsch höchstens
1 cm lang sein; bei beiden schleifen sich die Haken mit der Zeit ab und
bekommen eine schöne Kestanienfarbe. Beim Rehbock sind die Haken-
zähne weiß. Bei den stammesgeschichtlieh ältesten, noch geweihlosen
Hirschen ist der obere Haken zu einem mächtigen Hauer entwickelt,
während er mit der Ausbildung des Geweihes allmählicher Rückbildung
unterliegt. In der Jägersprache werden die Haken als Gräne. Grannen
oder Grandeln bezeichnet. Zur den Schneide- und Eckzähnen kommen
6 obere und 6 untere Backzähne (s. unten).
Zahnwechsel. Schneidezähne, Eckzähne und die drei vorderen
Backzähne werden gewechselt.
Beim Rotwildkalb sind bei der Geburt nur die Milchschneidezähne erkennbar,
die Milcheckzähne und die Milchbackzähne erscheinen in den ersten vier
Lebenswochen. Im 6. Monat, also gegen Ende des Kalenderjahres, er-
scheint der erste bleibende Baokzahn, d. i. der 4. der ganzen Back-
zahnreihe; im Mai des folgenden Kalenderjahres bricht der 5. Back-
zahn durch. Im August des 2. Kalenderjahres, wenn das Kalb etwa.
15 Monate alt ist, werden das innere Schneidezahnpaar und die oberen
Eckzähne gewechselt, dann folgen im September oder Oktober das mittlere
und das äußere Schneidezahnpaar und im März des 3. Kalenderjahres
das untere Eckzahn-ß. Im März erscheint der letzte
oder 6. bleibende Backzahn, und im Herbste desselben Jahres werden die
Milchbackzähne gewechselt, so daß das Gebiß des Hirsches mit 2112 Jahren
vollendet ist.
25 (Fig. 8) Oberer Haken-(Eck) Zahn des Hirsches.
Von den Schneidezähnen wird der seitliche jederseits als der an die Schneide-
zähne herengerückte und auch in der Form diesen angepeßte untere
Eckzahn (H akenz ahn) aufgefaßt. Im Oberkiefer fehlen die Schneide-
zähne. Es kommt aber beim männlichen Rotwild (Edelhirsch) in der Regel
(s. unten), beim Reh- und Damwild selten (z. B. in einer Sammlung von
104 Rehköpfen 4 mal, in einer anderen von 250 Schädeln 24 mal) ein ob erer
Eckz eh n (Hake nzahn) vor; er ist beim Rotwild (Fig. 825) im allgemeinen
rundlich-stumpf, wenn er auch beim männlichen Hirsch mit einer stumpfen
Spitze, beim weiblichen Tiere mit einer gerundeten Beule endet; beim
Rehwild ist der Hakenzahn stiftförmig und schlank und hat beim Reh-
bock etwa. die Form eines Fangzahnes vom Marder. Dieser Hekenzahn
sitzt bei alten Stücken nur lose im Oberkiefer und geht infolgedessen bei
diesen öfter verloren. Die Haken der weiblichen Hirsche und Rehe sind
Beim Rehkitz sind bei der Geburt die 8 unteren Milchsohneidezähne und in
jeder Kieferhälfte oben und unten je 3 Milchbackzähne vorhanden, von
denen der 3. des Unterkiefers drei hintereinandergelegene Spitzen bzw.
Kämme trägt. Von den Milchschneidezähnen wird das innere Paar Ende
Oktober bis Ende November gewechselt, das zweite im Januar des folgen-
den Kalenderjahres, das dritte im März bis April und das vierte (untere
Eckzahnpaar) im-April bis Mai, so daß alle bleibenden Schneidezähne vor-
handen sind, wenn das Rehwild 12 bis 15 Monate alt ist. Vor dem Be-
ginne des Sohneidezahnwechsels, etwa. Ende September bis Oktober, kommt
hinter dem letzten Milchbackzahn der erste bleibende Backzahn (der 4.
der ganzen Reihe) zum Durchbruch, und etwa vier Wochen später der
näohstfolgende. Erst wenn die Schneidezähne sämtlich gewechselt sind,
etwa. im Alter von 14 Monaten (Juni des 2. Kalenderjahres), werden rasch
nacheinander die Milchbackzahne gewechselt (der Ersatzzahn des 3. im
Unterkiefer trägt bemerkenswerterweise nur zwei Spitzen bzw. Kämme).
Bald nachher erscheint der letzte, 6. Backzahn, so daß das Gebiß des
Rehes im Juli des 2. Kalenderjahres vollendet ist.
26 (Fig. 8, 9, 10 u. 11) Oberkieferbein (Maxilla). Es bildet die
knöcherne Grundlage des größten Teiles der seitlichen An-
gesichtsiiäche. Es enthält in seinem Zahnfachrande die 6
pberen Backzähne, die vom 1. bis 6. an Größe zunehmen.
27 (Fig. 8. 10 u. 11) Gesichtsbeule (Gesichtshöcker).
28 (Fig. 8, 10, 11 u. 17) Schneidezahnteil (unpaarer) und
28' (Fig. 7, S, 10 u. 11) Backzahnteil (paariger Teil) des Unterkiefer-
körpßrs. Der Schneidezahnteil (28) bildet die knöcherne Grund-
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