Volltext: Anatomie von Hirsch, Reh und Ziege (Bd. 4)

stabe n steht). Diese bildet eine ausgedehnte, flache, aber 
deutliche Grube von fast dreieckiger Gestalt, deren Basis der 
letzten Rippe entspricht und deren Spitze am äußeren Darm- 
beinwinkel (Hüfthöcker) liegt, Während die untere Begrenzung 
vom inneren schiefen Bauchmuskel gebildet wird (s. n auf 
S. 5). Die Hungergrube ist bei Hirsch, Reh und Ziege ver- 
hältnismäßig recht groß, weil bei ihnen und insbesondere bei 
der Ziege der Raum zwischen der letzten Rippe und der 
Becken-Oberschenkelmuskulatur auffallend groß ist. Die Dorn- 
fortsätze der Brust- und Lendenwirbel treten bei der 
Ziege derart hervor, daß sie einen deutlichen Längsgrat bil- 
den, so daß seitlich von ihnen die Lenden- und der hintere 
Teil der Brustrückengegend etwas eingefallen erscheinen. Bei 
Hirsch und Reh ist dies nicht der Fall; deshalb ist bei ihnen 
die Lende breiter und nicht oder höchstens bei einigen Hirsch- 
arten (z. B. dem Wapitihirsch) in ganz geringem Grad abfallend. 
K. (Fig. 2, 4 u. 6) Kreuzbein. Bei der Ziege treten die verschmol- 
zenen Dornfortsätze des Kreuzbeins ziemlich deutlich plastisch 
hervor (wenn auch nicht in dem Maße wie die Dornfortsätze 
der Brust- und Lendenwirbel; s. oben); bei Hirsch und Reh 
ist dies kaum der Fall. 
S. (Fig. 2 u. 4) Schwanzwirbel. Beim Reh sind die Schwanzwirbel 
ganz rudimentär, so daß auch von einem ausgesprochenen 
Schwänze nicht die Rede sein kann; es kommt höchstens ein 
kurzer, Versteckter Schwanz vor. 
6. K. (Fig. 2, 4 u. 6) 6. Rippenknorpel. Die Rippenknorpel bilden mit 
den Rippen einen mehr oder weniger stumpfen Winkel und 
legen sich an den letzten (falschen) Rippen zum Rippen- 
bogen zusammen. 
X (Fig. 1-6) Flügel des Atlas (s. S. 6 unter 1.  
1 (Fig. 2, 4 u. 6) Schulterblatt (Scapula). Der durch das Zusammen- 
treffen des hinteren und oberen Randes gebildete Rücken- 
winkel des Sehulterblattes modelliert sich zusammen mit dem 
Rückenwinkel des Schulterblattknorpels äußerlich trotz der 
ihn bedeckenden Muskeln (vgl. Fig. 1, 3 u. 5). Ebenso hebt, 
sich der Naekenwinkel des Schulterblattes plastisch ab, der 
durch das Zusammentreffen des oberen und vorderen Randes 
des Schulterblattes entsteht. 
1' (Fig. 2, 4 u. 6) Grenze des Schulterblattknorpels. Er sitzt dem 
oberen Rande des Schulterblattes auf und hebt sich ebenfalls 
durch die Muskulatur und die äußere Haut (Fig. 1, 3 u. 5) 
plastisch ab. Er erreicht aber die freien Enden der zwischen 
den beiden Sohulterblattknorpeln gelegenen Brustwirbeldorn- 
fort-Sätze nicht ganz, so daß sich diese beim lebenden Tiere 
noch um 1-2 cm über den freien Rand der Schulterblatt- 
knorpel erheben und äußerlich erkennbar sind. 
2 (Fig. 1-6) Schulterblattgräte. Sie lauft nach unten aus in 
8 (Fig. 1-6) die Schulterhöhe. Diese ist bei Hirsch und Reh nach 
unten in eine Spitze ausgezogen. Grräte und Schulterhöhe be- 
dingen eine plastisch bemerkbare Erhöhung. Das vonSchulter- 
blatt und Oberarmbein gebildete Schultergelenk hebt sich, 
insbesondere an seiner vorderen Seite, plastisch gegen die Um- 
gebung ab. 
4 (Fig. 2, 4 u. 6) Oberarmbein (Humerus). Es ist ganz von Muskeln 
umlagert und modelliert sich deshalb bis auf seinen äußeren 
Knorren  und den großen Muskelhöcker (5) beim lebenden 
Tiere nicht. 
4' (Fig. 1-6) Der von Muskeln unbedeckte äußere Knorren markiert 
sich beim lebenden Tier in der Regel in der Weise, daß er 
zusammen mit dem Bandhöcker am oberen Ende der Speiche 
eine verschwommene Erhöhung bedingt. 
5 (Fig. 2, 4 u. 6) Großer Muskelhöcker. Er bildet einen plastischen 
Skelettpunkt insofern, als er eine erkennbare Erhöhung bedingt. 
6 (Fig. 2, 4-6) Umdreher des Oberarmbeins. Er ist durch die Haut 
nur fühlbar (s. jedoch unter e S. 4). 
7 (Fig. 2, 4 u. 6) Ellbogenbein (Ulna). Es ist ganz von Muskeln um- 
lagert bis auf 
8 (Fig. 1-6) den Ellbogenhöcker (Olecranon), der sich beim lebenden 
Tiere deutlich als flachrundliche Erhöhung abhebt. 
9 (Fig. 2, 4 u. 6) Speiche (Radius). Auch die Speiche ist, wie die 
Fig. 1, 3 u. 5 zeigen, größtenteils von Muskeln umlagert. Die 
innere Fläche und der größte Teil des unteren Endes sind je- 
doch nicht von Muskeln bedeckt und heben sich infolgedessen 
beim lebenden Tiere plastisch ab. Speiche und Ellbogen- 
bein sind bei der Ziege (wie beim Rinde) zum größten Teil 
 knöchern miteinander verschmolzen, beim Hirsch und Reh 
dagegen dauernd getrennt und nur durch Bandmassen Ver- 
bunden. 
(Fig. 2, 4 u. 6) Vorderfußwurzel, Hanidwurzel (Carpus). 
(Fig. 2, 4 u. 6) Erbsenbein (Os pisiforme, Anhangsbein). Es markiert 
sich beim lebenden Tier an der hinteren-äußeren Seite der 
Vorderfußwurzel als stumpfeckige Vorragung und bildet so 
für den Beschauer eine äußerlich sichtbare Grenze zwischen 
Unterarm und Fuß. 
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